Wer
Die Eintracht zeigt den Weg

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Wer einen großen Sprung machen will, muss dazu vorher in die Knie gehen. Blickt man auf die jüngere Vergangenheit des Überraschungs-Tabellendritten Eintracht Frankfurt, dann könnte es kaum ein besseres Beispiel für diese Formel geben.

Nicht mal ein Jahr ist es her, da taumelten die Hessen durch die Bundesliga. Mit Ach und Krach retteten sie sich in die Relegation, um sich nach zwei knappen Spielen gegen den 1. FC Nürnberg (1:1 und 1:0) auf dem Umweg doch noch ein weiteres Jahr Erstklassigkeit zu sichern. Wer gedacht hatte, spätestens in dieser Saison würde es die Frankfurter dann aber erwischen, reibt sich seit einigen Wochen die Augen.

"Das Erfolgserlebnis Relegation hat sicher beflügelt, mittlerweile spielt die Eintracht einen ganz anderen Fußball", hat Thomas Linke unlängst im "Kicker" festgestellt, womit wir beim FC Ingolstadt wären. Auch Trainer Maik Walpurgis äußerte in dieser Woche eine gewisse Bewunderung für den Frankfurter Erfolgsweg. "Da kann man sehen, was man mit kontinuierlicher Arbeit erreichen kann. Trainer Nico Kovac hat innerhalb eines Jahres aus einem Abstiegskandidat eine Mannschaft mit internationalen Ambitionen gemacht. Sie spielen oft zu null und schaffen es überdies, auch vorne immer wieder gefährlich zu werden, um so ihre Partien erfolgreich zu gestalten. Das ist genau der Schritt, den wir noch gehen müssen."

Die Eintracht also als Vorbild für den FCI? Warum nicht? Zur Sicherheit empfehlen wir den Ingolstädter Fans deshalb ab heute, sich auf eine Runde mit 36 Saisonspielen vorzubereiten. Wer nichts verpassen will, muss sich nach dem Ende der regulären Saison unbedingt auch den 25. und den 29. Mai freihalten, denn genau da wird es erst richtig spannend. Sollte der FCI die Relegation erfolgreich überstehen und dann weiter dem Beispiel der Eintracht folgen wollen, müssen sich die Anhänger der Schanzer für die darauf folgende Saison möglichst schnell auf die Kleinigkeit von nicht weniger als 13 Neuzugänge und 10 Abgänge einstellen. Aber das dürfte angesichts der zu erwartenden Belohnung eigentlich kein Problem sein. Oder wollen Sie etwa nicht, dass der FC Ingolstadt irgendwann auch mal auf dem dritten Tabellenplatz steht ‹ŒNorbert Roth