Die echte EM auf den Kopf gestellt

07.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:47 Uhr

Entscheidung im Elfmeterschießen: Hier hatten die Polen im Finale die besseren Nerven, womöglich auch den besseren Torhüter.

Straß (pm) Vor allem Fußballkinder- und jugendliche träumen oft davon, ein Nationaltrikot tragen zu dürfen. Der SV Straß hat diesen Wunsch aufgegriffen: Am vergangenen Wochenende wurde auf dem Kleinfeld der Meister der Mini-EM gesucht.

Statt 16 gingen acht Mannschaften an den Start, in ihren Reihen standen Spieler und Spielerinnen von der F2-Jugend bis zur AH. Diese Altersstruktur übertrug sich auch auf die Schiedsrichter. Stilgerecht hatten sich die Veranstalter um Jugendleiter Roland Weigl und Adalbert Baumiller auch die Nationalhymnen der Teilnehmerländer besorgt.

Spanien wurde Letzter

In der Vorrunde standen sich in Gruppe A Österreich, Frankreich, Portugal und Spanien gegenüber. In Gruppe B traten Italien, Schweiz, Polen und Deutschland gegeneinander an. Was am Ende dabei herauskam, war im Vergleich zur richtigen Europameisterschaft eher ernüchternd. Spanien und Deutschland, die Endspielgegner im Wiener Ernst-Happel-Stadion, belegten nach der Vorrunde hoffnungslos die letzten Plätze. Daran änderte auch ein Zwischenspiel mit Zielschießen und Geschicklichkeits-Parcours nichts. Durch einen 3:2-Sieg schaffte Deutschland den siebten Platz, Spanien wurde Letzter.

Um Platz fünf und sechs spielten ebenfalls zwei große Fußballnationen, die bei der richtigen Europameisterschaften hoch gehandelt wurden. In Straß siegten die Italiener mit 5:2 über Portugal. Um Platz drei und vier spielten Frankreich und Österreich. Nachdem es lange 1:1 gestanden hatte, setzten sich die "Riberys" gegen die "Harniks" mit 2:1 durch.

Ausgeglichenes Finale

Im Finale standen sich ebenfalls zwei Mannschaften gegenüber, die bei der großen Europameisterschaft nicht über die Vorrunde hinausgekommen waren: Polen und die Schweiz. Interessant dabei, dass in der polnischen Mannschaft mit Adam Jakschik und Siczek Tomek tatsächlich zwei Polen standen, die ihre Nationalhymne kräftig mitsangen. In einem ausgeglichenen und spannenden Endspiel stand es am Ende 1:1.

Beim Elfmeterschießen, zu dem nur Akteure aus den Schülermannschaften antraten, trafen die "Polen" dreimal, während die "Schweizer" nur zweimal jubelten.

Bei der anschließenden Siegerehrung überreichten die Organisatoren an alle Akteure Medaillen und an Sieger, Zweit- und Drittplatzierte jeweils einen Pokal. Dabei dachte die Turnierleitung wohl schon an die nächste Weltmeisterschaft, denn sie überreichte nicht den UEFA-Pokal für Europameisterschaften, sondern gleich eine Imitation des FIFA-Pokals, der dem Weltmeister gebührt. Den Ehrenpreis als bester Schiedsrichter des Turniers erhielt der Nachwuchsreferee Peter Martin.