Ingolstadt
Die Dauerparker ausbremsen

Bezirksausschuss Südost fordert Kurzparkzonen rund um den Steg zum Hauptbahnhof

23.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Parkplätze im Überfluss gibt es im neuen Parkhaus an der Ostseite des Hauptbahnhofes. Doch die Pendler stellen ihre Autos lieber auf der Straße ab. Das könnte demnächst teuer werden. Denn der Bezirksausschuss fordert Kurzparkzonen - und eine rigorose Überwachung - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Dem Bezirksausschuss Südost sind sie schon lange ein Dorn im Auge: Pendler, die das im Oktober vergangenen Jahres fertiggestellte Parkhaus an der Ostseite des Hauptbahnhofes links liegen lassen und stattdessen die Straßen rundherum zuparken. Kurzparkzonen sollen Abhilfe schaffen.

Das Thema ist so brisant, dass der Bezirksausschuss Südost ihm am Mittwochabend eine eigene Sitzung widmete – wenngleich das am selben Abend stattfindende Play-Off-Finale im Eishockey in der Saturn-Arena die Zahl der Besucher und Bezirksausschussmitglieder etwas dezimierte. BZA-Vorsitzende Christine Einödshofer – sie wohnt in der Spielfeldstraße – brachte das Problem auf den Punkt: „Als ich heute morgen kurz nach 6 Uhr auf die Straße bin, war sie komplett leer.“ Wegen des Lokführerstreiks hatten offenbar viele Pendler am Mittwoch das Auto der Bahn vorgezogen. „Das ist ein deutliches Zeichen, wo die Parker herkommen.“

Der Nutzungsgrad des Parkhauses sei „noch nicht groß“. Was vermutlich auch daran liege, dass der Tunnel, der den Hauptbahnhof mit dem Südosten verbinden und den bisherigen Steg ersetzen soll, noch nicht fertig ist. Wenn die Maßnahme – voraussichtlich Ende 2016 – abgeschlossen ist, dürfte der Durchgang vom Bahnhof nach Ringsee noch stärker frequentiert werden. Das bereits jetzt zu beobachtende exzessive Parken müsse deshalb dringend eingedämmt werden.

Der SPD-Ortsverein Südost hatte Ende vergangenen Jahres beantragt, für den Bereich zwischen Martin-Hemm-Straße und Geisenfelder Straße eine spezielle Parkzone auszuweisen, erinnerte Norbert Wagner. Wie zuvor Einödshofer sprach auch er sich für Kurzparkzonen aus. Anwohnerparkausweise, habe das Amt für Verkehrsmanagement mitgeteilt, seien nur zulässig, wo Bewohner mangels Stellfläche keine Möglichkeit haben, zu parken. Und dies sei laut Einödshofer nur in der Innenstadt der Fall. Kurzparkzonen gelten zwar für alle (auch für Anwohner), sie könnten jedoch so ausgedehnt werden, „dass sie für Anwohner machbar sind“. So könnte die Parkzeit etwa von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr auf vier Stunden beschränkt sein. Das bremse die Pendler aus, und für die Anwohner sei „das Problem beherrschbar“.

Der Bezirksausschuss will eine solche Regelung jetzt offiziell beantragen: für die von der Martin-Hemm-Straße zur Kirche St. Canisius führende Geisenfelder Straße (bis zur Einmündung Hans-Mielich-Straße), sowie in der Spielfeld- und Turnerstraße. Ob eine solche Regelung für den Parkplatz der Paul-Wegmann-Halle ebenfalls in Betracht komme, gelte es zu klären. Die Bezirkssportanlage fällt in die Zuständigkeit der Stadt, betonte Einödshofer. Eine Beschrankung sei nach Angaben des Sportamts nicht möglich.

Würde die Kurzparkzone so angeordnet, würden bei Verstößen in der ersten Woche nur Informationszettel verteilt. „Danach muss rigoros kontrolliert werden, sonst führt das ab adsurdum.“ Joachim Lang (SPD) zweifelte, ob die nur acht Mitarbeiter zählende Kommunale Verkehrsüberwachung das stemmen könne. Friedrich Fahn regte an, dass die Stadt hier das Personal aufzustocken sollte. Johann Brenner entgegnete: „Es geht nicht darum, dass möglichst viel aufgeschrieben wird, es geht darum, dass sinnvoll überwacht wird.“