Die CSU startet den Europa-Wahlkampf

25.04.2009 | Stand 03.12.2020, 5:00 Uhr

Edmund Stoiber, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident, setzt heuer die Reihe der prominenten Redner bei der CSU-Pfingstkundgebung fort.

Pfaffenhofen (sah) Laut einer Studie weiß nicht einmal jeder Zweite in Deutschland, dass heuer das EU-Parlament neu gewählt wird. Doch das soll sich bis zum 7. Juni ändern: Ab dem 4. Mai dürfen die Wahlplakate aufgehängt werden. Etwa zu diesem Zeitpunkt starten die örtlichen Parteien ihren Wahlkampf. Den Anfang macht die CSU. Bereits am kommenden Samstag, 25. April, spricht die Europa-Abgeordnete Angelika Niebler um 10.30 Uhr auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz.

Das ist nicht der einzige Landkreistermin der promovierten Juristin, die auf Platz zwei der CSU-Landesliste kandidiert. Für den 17. Mai ist ein weiterer Auftritt der Abgeordneten bei einem Europa-Abend in der Klosterschenke Scheyern vorgesehen. Höhepunkt aber ist laut der CSU-Kreisvorsitzenden Erika Görlitz der Auftritt des ehemaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber am Pfingstmontag in der Volksfesthalle in Schweitenkirchen. Außerdem seien weitere kleinere Veranstaltungen sowie eine Diskussion der Frauen Union Manching über die Situation der Frauen in der EU am 25. Mai geplant.

Nach den Worten von Helmut Auer von der Pfaffenhofener CSU wird es vor allem darauf ankommen, die Bürger zum Wählen zu motivieren, zumal der Wahltermin mitten in den Pfingstferien liegt. "Die Leute sollten ihre staatsbürgerlichen Pflichten ernst nehmen und nicht nur auf Europa schimpfen", sagt Auer. Er appelliert deshalb an alle Pfingsturlauber, von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch zu machen.

Start des sozialdemokratischen Europa-Wahlkampfes in Pfaffenhofen ist das zweite Maiwochenende. "Unser Ziel ist die Aufklärung", beschreibt der Vorsitzende der Pfaffenhofener Kreis-SPD, Markus Käser, die grundsätzliche Richtung des Wahlkampfes. "Wir wollen zeigen, inwieweit europäische Entscheidungen Einfluss auf unseren Alltag haben", so Käser weiter. Der Wahlkampf stehe deshalb unter dem Motto: "Europa ist um die Ecke." Dazu soll es eine Reihe von Projekten und Aktionen mit Lokalbezug geben. Gedacht ist zum Beispiel an ein kreisweites Gewinnspiel oder ein "Café Europa".

Die FDP legt den Schwerpunkt ihres Wahlkampfes darauf, die Menschen für die Bedeutung der Wahl zu mobilisieren. "Ich denke, dass viele Bundesbürger nicht wissen, wie enorm der Einfluss aus Straßburg und Brüssel bereits ist", sagt Ortsvorsitzender Josef Postel. "Insofern ist die Europawahl schon fast die wichtigere Wahl", sagt er in Anspielung auf die Bundestagswahl im September.

Um auf die liberalen Anliegen aufmerksam zu machen, ist eine Informationstour mit der bayerischen Spitzenkandidatin für die Europawahl, Nadja Hirsch, am 19. Mai geplant. Auf dem Terminkalender stehen der Besuch des Wochenmarktes in Pfaffenhofen sowie ein Empfang in der Regens-Wagner-Stiftung Hohenwart, bevor Nadja Hirsch mittags nach Ingolstadt weiterreist. Die Grünen in Pfaffenhofen setzen vor allem auf Inhalte. Am Montag, 4. Mai, stellen die beiden Sprecher des Landesarbeitskreises "Frieden, Europa, Eine Welt", Hermann Brehm und Doris Wagner, im Büro der Grünen an der Oberen Stadtmauer 1 das Wahlprogramm vor. Für Mitte Mai hat der Sprecher des Bundesvorstands von "Mehr Demokratie", Gerald Häfner, einen Besuch in Pfaffenhofen zugesagt.

Bei den Freien Wählern hat der Landesverband die Wahlkampfplanung übernommen. "Wenn man uns auffordert, eine Veranstaltung bei uns zu organisieren, werden wir das selbstverständlich tun, aber bisher ist noch niemand an uns herangetreten", sagt der zweite Vorsitzende des Kreisverbandes, Max Hechinger. "Der Wahlkampf fokussiert sich ziemlich auf Frau Pauli." War Hechinger anfangs nicht gerade begeistert über die Wahl der ehemaligen CSU-Landrätin zur Spitzenkandidatin für die Europawahl, ist er jetzt froh über das prominente Zugpferd der Freien Wähler. "Es ist notwendig und richtig, dass wir in Brüssel gut vertreten sind", so Hechinger.