Ingolstadt
„Die Chemie im Team stimmt eindeutig“

ERC-Sportdirektor Larry Mitchell über die neue Saison

07.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:32 Uhr
Der neue starke Mann bei den Panthern heißt Larry Mitchell: Der 50-Jährige arbeitete in Augsburg und Straubing erfolgreich. Das erwartet man auch in Ingolstadt vom Deutsch-Kanadier. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Schon vor zehn Jahren war er beim ERC Ingolstadt als Trainer im Gespräch – jetzt ist er Sportdirektor der Panther: Larry Mitchell soll aus dem ins Mittelmaß abgerutschten ERC wieder einen Spitzenklub machen.

Das Handy von Larry Mitchell ist immer eingeschaltet. „Dass ich mal nicht erreichbar bin, ist eine Ausnahme“, verriet der gebürtige Kanadier unserer Zeitung. Mit seiner ausgeprägten Kommunikationsfähigkeit und seinem exzellenten Netzwerk in Nordamerika ist Mitchell, der Anfang Juni seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, das Gegenstück zu seinem ungeliebten Vorgänger Jiri Ehrenberger. Den hatten die meisten Panther-Fans als Hauptverantwortlichen für das Pre-Play-off-Aus in den vergangenen beiden Spielzeiten identifiziert.

Mit Mitchell, der erstmals in der DEL nicht als Trainer und Sportdirektor in Personalunion arbeitet, soll beim Deutschen Meister von 2014 alles besser werden. Dass er es kann, hat er bei den finanziell unterdurchschnittlich ausgestatteten Augsburger Panthern und Straubing Tigers bewiesen. Die Schwaben, bei denen er zudem einige Transfercoups landete, führte er 2010 sensationell ins DEL-Finale, mit den Niederbayern erreichte er zweimal hintereinander die K.-o.-Runde. Vor seiner ersten Saison beim ERC haben wir Mitchell mit zehn Thesen konfrontiert.

Ich hatte Lust auf die Aufgabe in Ingolstadt, weil . . . . . . es ein gut geführter Verein mit vielen ehrgeizigen Leuten ist, die ein Ziel haben: erfolgreich zu sein.

Mit Sportdirektor Larry Mitchell und Trainer Tommy Samuelsson kehrt wieder mehr Ruhe in den Klub ein, weil . . . . . . wir beide ehrliche Menschen sind, die Probleme offen diskutieren. Und weil es zwischen uns beiden harmoniert.

Die Vorbereitung ist nach Wunsch verlaufen, weil . . . . . . wir viermal gewonnen und viermal verloren haben. Wenn man acht Vorbereitungsspiele gewinnt, ist das für den Saisonbeginn eher schlecht, wenn man acht Spiele verliert, dann hätten wir alle begonnen zu zweifeln.

Die Verpflichtung Jochen Reimers als zweiten Torhüter neben Timo Pielmeier wird sich auszahlen, weil . . . . . . der Spielplan dieses Jahr wegen der Olympischen Spiele ziemlich gequetscht ist. Um erfolgreiches Eishockey zu spielen, muss man zwei gleichwertige Torhüter haben.

Die Abwehr steht mit den Neuzugängen Matt Pelech und Sean Sullivan sicherer als zuletzt, weil . . . . . . wir mit Sullivan einen Tick beweglicher sind und mit Pelech eine Robustheit haben, die in der Vergangenheit vielleicht nicht ganz so da war.

Der ERC wird offensives und attraktives Eishockey spielen, weil . . . Das hat man eigentlich in der gesamten Vorbereitung gesehen. Wir spielen sehr schnelles Eishockey, wir kombinieren sehr gut und unterstützen einander auf dem Eis. Obwohl wir eine ausgeglichene Testspielbilanz haben, waren wir meiner Meinung nach in sechs von acht Partien die bessere Mannschaft.

Die mangelnde Chancenverwertung in den Testspielen macht mir keine Sorgen, weil . . . . . . wir Leute im Team haben, die schon öfter bewiesen haben, dass sie Tore schießen können. Mit dem Beginn der Meisterschaft wird das wieder so sein.

Die Panther erreichen das wieder Play-off-Viertelfinale, weil . . . . . . wir weiter so gutes Eishockey spielen wie in den letzten Wochen der Vorbereitung. Weil wir das Glück im Abschluss wiederfinden und immer alles geben werden.

Der ERC gewinnt mehr Heimspiele als zuletzt, weil . . . . . . die Chemie in der Mannschaft eindeutig stimmt und sich die Fans mit denjenigen, die das Panther-Wappen tragen, identifizieren können. Nur gemeinsam werden wir stark sein. 10 Die Panther brauchen den Erfolg auch aus finanziellen Gründen, weil . . . . . . die beiden vergangenen Spielzeiten viel zu früh beendet waren. Das wird dieses Mal anders.