Neuburg
Die Beschuldigungen eines Freundes

Jugendliche wegen Drogenhandels angeklagt

10.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:11 Uhr

Neuburg (DK) Zwei Brüder haben sich gestern vor dem Amtsgericht Neuburg wegen Drogenhandels verantworten müssen.

Laut Staatsanwalt Jochen Metz sollen der 21-Jährige und der 19-Jährige vergangenes Jahr mehrmals Drogen wie Amphetamine, LSD und Ecstasy eingekauft haben, um sie anschließend gewinnbringend weiterzuverkaufen.

Der Ältere der Angeklagten beteuerte, mit derartigen Rauschmitteln nichts zu tun zu haben. „Er war wie ein Bruder. Ich verstehe nicht warum er so etwas behauptet“, kommentierte der 21-Jährige die Vorwürfe eines Freundes. Dieser hatte gegenüber der Polizei angegeben, dass die Brüder mit Drogen handeln. Der Angeklagte sagte aus, er habe nur etwa fünf Mal Marihuana für den eigenen Bedarf gekauft. „Ich bin kein Dealer.“

Der jüngere Bruder bestritt die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft ebenfalls. „Ich habe nur zwei Mal Gras für mich selbst gekauft.“ Ein geladener Zeuge wollte zuerst nicht aussagen. Der 19-Jährige war selbst wegen Drogenhandels verurteilt worden. Für eine milde Strafe hatte er der Polizei Lieferanten und Kunden genannt, darunter die beiden Brüder. Er entschloss sich jedoch unter Androhung von Beugehaft doch zu einer Aussage. Er gab an, dass die Angeklagten an Wochenenden Drogen bei ihm gekauft hätten. Allerdings räumte er ein, bei der Polizei falsche Angaben gemacht zu haben: Statt großen Mengen will er nur wenig Drogen an die beiden verkauft haben.

Da den Angeklagten ohne die Zeugenaussage kein Drogenhandel nachgewiesen werden konnte, wurde das Verfahren eingestellt. Richter Matthias Ernst verhängte stattdessen Strafen wegen des Erwerbs von Drogen. Das Urteil des ältesten Bruders wurde in ein älteres Verfahren mit eingebunden. Der Jüngere bekam eine Geldauflage von 500 Euro.