Wolnzach (WZ) Der Marktplatz im Fokus: Bei einer öffentlichen Versammlung will der Markt mit Missverständnissen aufräumen, die in der Bevölkerung zur Neugestaltung des Rathausplatzes kursieren. Das will auch der Historische Cirkel und sagt: Die Balustrade an der Rathaustreppe ist durchaus historisch.
Ein Strickschal für den Waschbetontrog, ein bisschen Umorganisation für den Grünstreifen, ein wenig Pflasterbelag hier und dafür Asphalt dort – oder lieber doch eine Lösung, die sich eher am historischen Vorbild orientiert? Die geplante Neugestaltung des Wolnzacher Marktplatzes ist derzeit vieldiskutiertes Thema mit vielen Meinungen – und einigen Missverständnissen.
Rechtzeitig vor der öffentlichen Informationsversammlung am Donnerstag, bei der ab 19 Uhr im Rathaussaal auch Städteplaner Klaus Immich noch einmal die möglichen Planungsvarianten und ihre Kosten präsentieren wird, weist daher auch der Historische Cirkel auf eine Fehlinformation hin: Als der Städteplaner in der Bauausschusssitzung am 16. April zum ersten Mal öffentlich seine Ideen und Vorschläge für eine künftige Platzgestaltung vorstellte, kam er nämlich auch auf die Rathaustreppe am Haupteingang und die Balustrade davor zu sprechen und meinte: Sie habe sicherlich irgendwann einmal gutes Geld gekostet, sei aber nicht unbedingt historisch.
Das widerlegt nun der Historische Cirkel – der Wolnzacher Verein verfügt über einen immensen Fundus an alten Postkarten und Fotos: Eine Postkarte aus dem Jahr 1900 zeigt deutlich das Wolnzacher Rathaus mit Balustrade, die Aufnahme ist allerdings nicht für unsere Zeitung geeignet. Verwertbar ist dagegen das bekannte Foto mit Hopfenfuhrwerken aus dem Jahr 1952 und auch hier ist klar zu sehen: Die Balustrade war tatsächlich schon da – ganz im Gegensatz zu Bildern, die in den 1960er Jahren gemacht wurden. Hier fehlt sie und wurde durch ein schlichtes Metallgeländer ersetzt. „Vermutlich hat Herr Immich nur diese späteren Aufnahmen gesehen“, meint ein HiC-Sprecher – und setzt nach: „Aber historisch ist sie schon. Das sollte man wissen, bevor man jetzt in die Diskussion einsteigt.“
