Neuburg
Die AWO soll moderner werden

Horst Winter einstimmig zum Kreisvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt gewählt – Verbesserung der Außenwahrnehmung als großes Ziel

22.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:31 Uhr

Vom kommissarischen zum offiziellen Kreisvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt (AWO) wurde Horst Winter (Foto links, zweiter von links) einstimmig gewählt, auf dem Bild eingerahmt vom Vorstandsteam rund um Elke D’Andria (v.r., Kassiererin), Christine Eichner (Beisitzerin), Franziska Eickenberg (Schriftführerin), Helmut Egger (Beisitzer) und Heinz Schafferhans (Stellvertreter). Ebenfalls anwesend war Heinz Münzenrieder, Vorsitzender des Präsidiums der AWO-Schwaben (Foto rechts) - Fotos: Belzer

Neuburg (DK) Die Geschäftsstelle modernisieren, bessere Öffentlichkeitsarbeit und das Angebot erweitern – mit diesen drei Schlagworten ist Horst Winter am Samstag zum Arbeiterwohlfahrt-Kreisvorsitzenden gewählt worden. Seit Mai 2014 bekleidet er dieses Amt kommissarisch, damals hatte er es vom langjährigen Vorsitzenden Gerd Stoll übernommen.

Gab es vor eineinhalb Jahren noch eine Gegenstimme, erhielt er bei seiner Wahl nun die einmütige Unterstützung der anwesenden Delegierten.

„Ich bin jetzt seit einem halben Jahr in Rente, jetzt habe ich die Zeit, mich voll einzubringen“, versprach Winter den Mitgliedern. Der Fokus liegt für ihn dabei auf drei verschiedenen Punkten. Erstens: „Die Räumlichkeiten sollen auf den Stand des Jahres 2015 gebracht werden.“ Man müsse sich überlegen, wie man nach außen erscheinen wolle. „Wie kann man den Raum in der Geschäftsstelle am Spitalplatz noch nutzen? Wem kann man ihn noch anbieten“ Das seien Fragen, die man sich stellen müsse. Zweitens: „Das Thema der Öffentlichkeitsarbeit“, nannte es Winter. „Es geht um einen verbesserten Informationsfluss. Und wie kommen wir an neue Mitglieder ran“ Er regte auch an, einen regelmäßig erscheinenden Infobrief an die Mitglieder zu schicken. Angedacht sei zudem die Teilnahme an diversen Veranstaltungen, um sich besser zu präsentieren. Drittens: „Was wollen wir anbieten? Können wir unser Angebot weiter ausbauen“ Winter sprach von den Möglichkeiten der Ferien- und Hausaufgabenbetreuung. „Man soll nichts versprechen, was man nicht halten soll“, sagte er. „Aber das sind die Themen, die ich anpacken will, gemeinsam mit dem Team.“

Hintergrund all dieser Überlegungen dürfte wohl der Mitgliederschwund sein, derzeit hat der Kreisverband nur noch knapp 400 Mitglieder. Die Ortsvereine Oberhausen und Burgheim mussten 2012 ihre Tätigkeit einstellen, im Kreisverband bleiben noch Neuburg, Rennertshofen und Bruck. In Letztgenanntem scheint es derzeit auch schwierig zu sein, einen Vorsitzenden zu finden, ließ Helmut Egger am Rande der Versammlung am Samstag verlauten. Die rückläufige Tendenz ist auch deshalb erstaunlich, betreibt die AWO in Neuburg doch eine ganze Reihe an Einrichtungen, wie zum Beispiel das Seniorenheim, das Heilpädagogische Heim, die Heilpädagogische Tagesstätte, Essen auf Rädern, die Frühförderstation oder die Sophie-Scholl-Schule. Ein Lichtblick für den Kreisverband dürfte möglicherweise die Wahl von Franziska Eickenberg zur Schriftführerin sein. Die junge Frau ist bei der AWO-Tagesstätte angestellt und möchte sich nun auch im Verband mit neuen Ideen einbringen. „Ich freue mich, dass ich dabei sein kann“, sagte sie und wurde – wie die anderen Vorstandsmitglieder auch – einstimmig gewählt.

Finanziell jedenfalls steht der Kreisverband der AWO blendend da, im Geschäftsjahr 2014 standen 48 000 Euro an Ausgaben 214 000 Euro an Einnahmen gegenüber – was ein Plus von 166 000 Euro bedeutet.

Zu Gast bei der Kreiskonferenz war heuer auch Heinz Münzenrieder, Vorsitzender des Präsidiums und des Verwaltungsrats des AWO Bezirksverbandes Schwaben. Er lobte den Kreisverband in den höchsten Tönen. „Die AWO Neuburg ist ein ganz wichtiger Baustein, es gibt hervorragende Einrichtungen und Ortsvereine.“ Er zählte die 40 Kindergärten, 25 Altenheime und zwei Kliniken auf, die von der AWO Schwaben betrieben werden – und sagte zum Thema Flüchtlinge: „Da müssen wir uns noch mehr engagieren, ob wir wollen oder nicht. Europa ist ein Kontinent mit 500 Millionen Einwohner. Da werden wir das doch gemeinschaftlich hinbekommen, dass wir das lösen, auch wenn die Integration das Thema der nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte sein wird.“ Die AWO sei da besonders in der Pflicht. „Wir haben da zu sein für Menschen in Not.“

Münzenrieder sprach sich auch dafür aus, dass der neue Kreisvorsitzende Winter Präsidiumsmitglied der AWO-Schwaben werden solle – dieses Amt hatte schon sein Vorgänger Stoll inne.