"Die Arbeitsplätze hätten gut getan"

24.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:24 Uhr

Riedenburg (zel) Im Riedenburger Rathaus bedauert man die Entwicklung bei der Saaler Kaiserwerft. Denn die Situation hat vermutlich auch Auswirkungen auf die Großgemeinde. Bekanntlich wollte die Kaiserwerft im Gewerbegebiet von Haidhof eine Produktionsstätte errichten und Jobs schaffen.

Welche Folgen das Insolvenzverfahren für das Projekt in Riedenburg konkret hat und ob es damit vielleicht sogar gestorben ist, darüber wollte sich der vorläufige Insolvenzverwalter Joachim Exner gestern noch nicht äußern. Doch dass die Kaiserwerft tatsächlich noch in dem Ortsteil baut, darf zumindest bezweifelt werden.

Für Bürgermeister Michael Schneider (CSU), der gestern nicht zu erreichen war, erklärte Vize Siegfried Lösch (CSU), dass er die Entwicklung bei dem Saaler Jachtbauer bedaure. "Das ist sicherlich sehr schade. Die Arbeitsplätze hätten Riedenburg gut getan."

Lösch wies ferner darauf hin, dass die Stadt Riedenburg für die geplante Ansiedlung der Kaiserwerft die Voraussetzungen geschaffen habe. Bekanntlich wollte die Werft für den Bau der Produktionsstätte in dem Riedenburgers Ortsteil auch Flächen von der Stadt erwerben. Unterschrieben wurde allerdings bis dato kein entsprechender Kaufvertrag. "Es wurde noch kein Grundstück an die Kaiserwerft verkauft."

Dass die Kaiserwerft immer wieder in finanziellen Schwierigkeiten steckte, war auch dem Riedenburger Stadtrat nicht verborgen geblieben. Im Juni äußerte die Bürgerliste angesichts wieder einmal ausstehender Löhne "große Bedenken, dass die Finanzen bei der Firma nicht stimmen".

In ihrem Jahresabschluss 2006 hatte die Kaiserwerft eingeräumt: "Die finanzielle Lage des Unternehmens ist angespannt." Einer der Gründe sei eine "unzureichende Kapitalausstattung", was sich auch in überschaubarer Zukunft nicht ändern werde. Die Geldmittel des Unternehmens seien "gelegentlich sehr knapp".

Vor diesem Hintergrund befürchtete die Bürgerliste (BGR) eine "Bauruine" in Haidhof und forderte, die Kaiserwerft solle für ihr Projekt im Gewerbegebiet einen Finanzplan vorlegen. Dieser Antrag der BGR wurde dann im Juli überraschend im nicht-öffentlichen Teil der Stadtratsitzung behandelt. Mit dem Ergebnis: Die Werft muss keinen Finanzplan vorlegen. Die Begründung des Bürgermeisters lautete damals: Bis dato sei es zu keinem Grundstücksverkauf der Stadt an die Kaiserwerft gekommen, weshalb sich das Thema Finanzplan vorerst nicht stelle.