Ambach/Ehekirchen
Die Alte ist die Neue

Weiterhin die Stimme Ambachs im Ehekirchener Gemeinderat: Margit Schmidhofer bleibt Ortssprecherin

03.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:38 Uhr
Die Ambacher waren bei der Ortsversammlung in der Ehekirchener Mehrzweckhalle sehr diszipliniert und wählten unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes. Die Stimmzettel gab Gemeindemitarbeiterin Franziska Stegmayr aus. −Foto: Budke

Ambach/Ehekirchen - Die Einwohner im Ehekirchener Ortsteil Ambach haben sich in den vergangenen sechs Jahren offensichtlich gut vertreten gefühlt und wollten nicht auf einen direkten - und bewährten - Draht in den Gemeinderat verzichten.

Am Mittwochabend wählten sie Margit Schmidhofer wieder zur Ortssprecherin.

Nach den Kommunalwahlen war Ambach ohne Fürsprecher im Gemeinderat: Margit Schmidhofer, die bis dahin das Amt der Ortssprecherin ausübte, hatte es als Kandidatin der Freien Wähler nicht in das Gremium geschafft. Bürgermeister Günter Gamisch (FW) betonte bereits im Mai, ihm sei es wichtig, dass alle Ortsteile im Rat vertreten seien, allerdings war es aufgrund der Corona-Pandemie nicht zulässig, Versammlungen abzuhalten (wir berichteten). Die für die Wahl nötigen Unterschriften wurden in den vergangenen Wochen gesammelt: Von 246 Wahlberechtigten unterschrieben 142 Personen den Antrag auf eine Ortsversammlung. Somit war das notwendige Quorum, ein Drittel, erreicht.

Unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzeptes, das Gamisch zu Beginn der Versammlung erläutert hatte und das auch jedem Teilnehmer in Papierform in die Hand gegeben wurde, kamen in der Mehrzweckhalle in Ehekirchen 46 Wahlberechtigte zusammen. Nachdem sich zunächst alle bei Betreten der Halle in die Kontaktliste eingetragen hatten, durften sie eine zweite Unterschrift leisten: In geordneter Reihe stellten sich die Ambacher bei Gemeindemitarbeiterin Franziska Stegmeyr an, die Wahlzettel ausgab. Kämmerer Alois Helfer hatte indes viel zu tun: Mit Desinfektionsspray und Tüchern reinigte er nach jedem Wahlvorgang die Plätze in den Kabinen.

Zuvor hatte Gamisch in seiner Begrüßung mit einem lockeren Kommentar auf den hohen Aufwand hingewiesen: "Das mit Corona ist etwas blöd. " Aber die Ambacher hätten sich intensiv um die Unterschriften gekümmert: "Das Interesse an einem Ortssprecher ist sehr groß", freute er sich über die große Beteiligung. Als Gamisch um Wahlvorschläge bat, stand letztlich nur ein Name an der Tafel: Margit Schmidhofer, die schon in der vergangenen Periode Ortssprecherin war. Eine ältere Wählerin berichtete, nachdem sie ihre Stimme abgegeben hatte: "Frau Schmidhofer ist engagiert, sie das macht sehr gut. Ich wohne selber seit 50 Jahren in Ambach und war bei jeder Wahl dabei. "

So wurde Schmidhofer letztlich mit 44 der 46 Stimmen gewählt - eine war ungültig, auf einem weiteren Zettel war ein Name genannt, der gar nicht zur Wahl gestanden hatte. Gamisch gratulierte und wandte sich an die Bürger: "Danke, dass ihr so diszipliniert wart - jetzt habt ihr wieder eine Ortssprecherin, die ihr ja schon kennt. " Für Schmidhofer bedeutet dies, dass sie wieder in beratender Funktion an allen Gemeinderatssitzungen teilnehmen darf, wenn auch ohne Stimmrecht. Immerhin kann sie Anliegen vorbringen, ein Meinungsbild aus "ihrem" Ortsteil wiedergeben, auf Besonderheiten oder Bedürfnisse hinweisen. Dies wurde in der Vergangenheit im Ehekirchener Rat und vor allem auch im Bauausschuss intensiv genutzt.

Margit Schmidhofer freute sich ganz unaufgeregt über die erfolgreiche Wahl: "Das ist gut. " Im Gespräch mit unserer Zeitung nannte sie als Grund für ihre Engagement: "Ich wohne gern in Ambach, das ist eine wirklich gute Dorfgemeinschaft, die Leute sind alle sehr aufgeschlossen - ich mache das gern für die Ambacher. " So hat sie mit langem Atem in der Vergangenheit ein Projekt realisiert, dass im Ortsteil ein Anliegen war: "Jetzt haben wir den Märchenspielplatz umgesetzt, das war ein Idee von Susanne Schmid und mir. Nun schauen wir mal, was wir als nächstes in Angriff nehmen. "

DK