Pfaffenhofen
Die Ära Abenstein geht zu Ende

30.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:46 Uhr

Hört auf: Theo Abenstein wird sein Amt als CSU-Fraktionssprecher zur Verfügung stellen.

Pfaffenhofen (PK) Im Pfaffenhofener Stadtrat geht nächste Woche eine Ära zu Ende: Theo Abenstein wird nach rund 21 Jahren sein Amt als CSU-Fraktionssprecher niederlegen. Als Nachfolger steht Thomas Röder (48) bereit.

1984 war Theo Abenstein für die CSU erstmals in den Pfaffenhofener Stadtrat gewählt worden, ein Jahr später übernahm er (bis 1993) auch den Ortsvorsitz der Christsozialen in der Kreisstadt. Zusammen mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden Hans Prechter gelang es Abenstein, das damals seit Jahrzehnten von den Freien Wählern beherrschte Rathaus "sturmreif zu schießen": 1990 wurde Hans Prechter dann zum neuen Bürgermeister gewählt, Theo Abenstein übernahm den Fraktionsvorsitz, den er bis heute inne hat.

Seit kurzem ist der 65-Jährige im Ruhestand – und dann "sollte man sich auch aus solchen politischen Führungsämtern zurückziehen", betont der langjährige konzeptionelle Vordenker seiner Partei, der zugleich seinen Abschied aus dem Stadtrat mit dem Ablauf der Amtsperiode im Jahr 2014 ankündigt. "Eine erneute Kandidatur ist in meiner weiteren Lebensplanung nicht vorgesehen", sagt er im Gespräch mit dem Pfaffenhofener Kurier.

Und dass er nun – zur Hälfte der laufenden Periode – den Fraktionsvorsitz abgibt, hat sich Abenstein schon länger vorgenommen: "Man muss der jungen Generation die Chance, aber auch die Perspektive geben, in Führungspositionen hineinzuwachsen." Gerade in einer Zeit, in der immer weniger Menschen politische Verantwortung übernehmen würden.

Als Nachfolger hat der 65-Jährige seinen Stadtratskollegen Thomas Röder im Auge, den er bei der CSU-Fraktionssitzung am Mittwoch, 8. Juni, vorschlagen will. Ihm als Stellvertreter zur Seite stehen sollen wie bisher Martin Wolf und Brigitte Axthammer. Sollte Röder zum neuen Fraktionschef gewählt werden, würde zudem der Posten des Fraktionsgeschäftsführers frei, der nach Ansicht von Abenstein von einem jungen Stadtratskollegen besetzt werden sollte.

Thomas Röder würde sich jedenfalls freuen, sollten ihn seine zehn Kollegen zum neuen Fraktionssprecher küren. Im Falle seiner Wahl will der 48-jährige Polizeibeamte viel Bewährtes beibehalten, vor allem aber die Fraktionsarbeit auf mehrere Schultern verteilen: "Wir haben viele Individualisten mit viel Sachverstand in bestimmten Bereichen – da muss jeder seinen Part für die Arbeit im Stadtrat bestreiten", sagt er. Die CSU-Fraktion, so Röder, wolle im Stadtrat natürlich wie bisher auch engagiert mitarbeiten – "aber auch manchmal zum richtigen Zeitpunkt ,Nein’ sagen".