Ingolstadt
Dicke Punkte für die Fairness

Die Kleinen sind beim Augustin-Kids-Cup im Fußballfieber

01.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:20 Uhr

Kämpfen um Tore und um die begehrten Fairnesspunkte: Beim Augustin-Kids-Cup waren auch die Mädchem voll dabei - Foto:Brandl

Ingolstadt (DK) Wer weint da noch den an Italien gescheiterten Lahms, Schweinsteigers und Podolskis nach? Lieber selbst die Fußballschuhe schnüren, dachten sich am Samstag Kinder zwischen sechs und 13 Jahren und traten an zu den Fußball-Kleinfeld-Turnieren des Augustin-Kids-Cup. Mit dabei: Drei Mädchen-Teams, die es den Buben mal so richtig zeigen wollten.

Selbst als sogenannte „Teufelskicker“ hat man es nicht leicht gegen lauter Jungs. Diese Erfahrung am runden Leder machten Lisa, Patrizia, Sabina, Sarah und Sophie auf dem Hartplatz der Grundschule an der Stollstraße. Dort wurde am Samstag nach Herzenslust gekickt. 0:10 und 2:8 gingen die tapferen Mädels im Alter zwischen sechs und zehn Jahren unter gegen die Jungs von den „Augustin-Killers“ und den „Santos-Boys“. Mit einer spürbaren Leistungssteigerung im zweiten Spiel, sowie jeder Menge Spaß und Action obendrauf. Außerdem konnten die jungen Sportler etwas fürs Leben lernen: Organisation und Fairness. Neben dem sportlichen Erfolg standen diese beiden Tugenden im Vordergrund der Veranstaltung, an der sich 13 Teams aus Ingolstadt beteiligten. „Der Kids-Cup ist für Kinder gedacht, die nicht in einem Verein sind, damit auch sie mal die Möglichkeit haben, ein Turnier zu spielen“, sagt Gudrun Schmachtl vom Stadtteiltreff Augustinviertel. Wer darüber hinaus im Spiel Schimpfwörter und Fouls vermeidet, anderen hilft und sich für einen unbeabsichtigten Schlag ans gegnerische Schienbein entschuldigt, hat als Team außerdem die Chance, den begehrten Fairnesspreis zu gewinnen. „Ein weiterer pädagogischer Hintergrund ist, dass sich die Teams selbst organisieren“, so Schmachtl weiter. Das heißt, die Mannschaften stellen sich selbst auf und organisieren sich selbst bis hin zur Anmeldung. Ein Prinzip, das vor allem bei den elf- bis 13-Jährigen funktioniert. Die Teilnehmerzahl bei den jüngeren Kickern hinkt hinterher. „Wahrscheinlich, weil sie sich noch nicht so gut organisieren können oder weil das Interesse am Fußball noch nicht so groß ist“ vermutet Betreuer Heribert Kreuter.

„Hey Schiri, was soll das“ Auf dem Hartplatz im Spielpark Südost, wo die älteren Kinder ihr Turnier spielen, steigt das Fußballfieber derweil mit den Außentemperaturen stetig an. „Zauberer!“ schwärmt ein Zuschauer, als sich ein Spieler vom Favoriten und Vorjahressieger „Eure Väter“ mit klasse Balltricks in die Herzen des Publikums spielt. „Geht’s“ entschuldigt sich ein Spieler, als ein Mädchen an der Bande versehentlich den Ball ins bekommt. Dafür ist ihm ein dicker Fairnesspunkt sicher.

Das Rennen machen die „Street-Kings“ bei den elf- bis 13-Jährigen. Als Turniersieger gehen die „Augustin-Killer“ vom Platz.