Seligenporten (HK/rom) Schon so manch hochklassigen Gegner hat der Fußball-Regionalligist SV Seligenporten auf seiner Anlage begrüßen dürfen. Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München war da, Eintracht Frankfurt, Arminia Bielefeld, natürlich auch der 1. FC Nürnberg, die SpVgg Greuther Fürth sowie der FC Ingolstadt 04. In fast genau vier Wochen wird dem Verein aus dem 1600-Einwohner-Dorf aber eine ganz besondere Ehre zuteil. Am Donnerstag, 2. Oktober, findet um 17 Uhr in Seligenporten das U16-Länderspiel zwischen Deutschland und Österreich statt.
Mit der Vergabe dieses Testspiels belohnen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Bayerische Fußball-Verband (BFV) „die großen Anstrengungen des Vereins, der in den vergangenen Monaten eine erfolgreiche Offensive für den Jugendfußball gestartet hat“, verkündet SVS-Abteilungsleiter Josef Lobenhofer stolz. Die Vorbereitungen für die Austragung dieses U16-Länderspiels, das ein absoluter Höhepunkt in der Geschichte des Vereins sein wird, laufen im Hintergrund schon seit einigen Tagen auf Hochtouren.
Wenn der DFB-Tross in Seligenporten Station macht, dann muss nicht nur der Rasen in einem Topzustand sein. Zusätzliche Tribünen, wie vor drei Jahren beim Gastspiel der Bayern, werde es zwar nicht geben, doch dafür werde umso mehr Wert auf die Sicherheit gelegt. Auf der Tribüne, die erst vor 14 Monaten eingeweiht wurde, müssen rund 300 Ehrengäste Platz finden, und die Hälfte davon würde durch ein eigenes Catering versorgt. ,,Die jungen Talente stehen im Blickpunkt, da kommen Gäste aus ganz Europa“, sagt Lobenhofer.
Karten für dieses Länderspiel gibt es ab sofort bei Fußballabteilungsleiter Josef Lobenhofer zu bestellen, per E-Mail an josef.lobenhofer@gmx.de. Tickets für Erwachsene gibt es für fünf Euro (Sitzplatz) und drei Euro (Stehplatz). Kinder und Jugendliche zahlen bei Sammelbestellungen (über einen Verein) nur 1 Euro.
Für den kleinen Verein aus der Oberpfalz ist die Vergabe quasi ein Segen. Weil die „Klosterer“ das vom BFV für Regionalligisten geforderte Soll an eigenen Juniorenmannschaften in den vergangenen beiden Spielzeiten nicht erfüllten, musste der SVS eine so genannte Ausfallgebühr von 9000 Euro zahlen. Die viele Jahre bestehende Spielgemeinschaft im Bereich der A-, B- und C-Junioren mit dem benachbarten TSV Pyrbaum zählte laut einem Verbandsbeschluss nicht. Deshalb wurde nach 25 Jahren auch die Kooperation mit Pyrbaum beendet.
„Die Jugendarbeit im Verein muss oberste Priorität haben“, hatte Lobenhofer schon vor einem Jahr bei seiner Wahl zum Fußballabteilungsleiter gesagt. Seitdem wurde ein Konzept entwickelt, das unter anderem ein Kooperationsmodell für Schulen und ein Projekt mit dem örtlichen Kindergarten beinhaltet. Unterdessen wird vor allem im Landkreis Neumarkt Kritik an der Länderspielvergabe laut. Es sei ein Schlag ins Gesicht aller Vereine, die sich seit Jahren bemühen, erfolgreiche Jugendarbeit zu betreiben und Talente hervorzubringen.
