Hilpoltstein
Deutsche Vizemeisterin vom La Carrera TriTeam

Carola Wild holt beim Challenge die einzige Medaille in den südlichen Landkreis Roth – Magere Ausbeute für Lokalmatadore

13.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:04 Uhr

Schmeckt fast so gut wie eine Goldmedaille: Carola Wild vom La Carrera TriTeam Rothsee knabbert genüsslich an ihrer Silbermedaille, die sie beim Challenge als deutsche Vizemeisterin der Altersklasse W40 auf der Triathlon-Langdistanz gewann - Foto: R. Münch

Hilpoltstein (HK) Das mit dem Timing hat am Ende nicht ganz geklappt. Wobei „nicht ganz“ in diesem Fall eher „ganz und gar nicht“ bedeutet. Für den Challenge hatten sich Wolfgang und Carola Wild ein besonderes Ziel gesetzt. Die beiden Teilnehmer des La Carrera TriTeam Rothsee wollten am Sonntag eigentlich gemeinsam ins Ziel im Rother Triathlonstadion einlaufen. Doch es blieb beim eigentlich.

Dem Ehepaar aus dem Monheimer Ortsteil Warching war im Vorfeld schon bewusst, dass für die Umsetzung ihres Plans schon alles glatt laufen müsste. Denn während Carola Wild bereits mit der zweiten Startgruppe um 6.40 Uhr in den Kanal stieg, begann Wolfgang Wild sein Rennen über eine halbe Stunde später mit dem Startschuss der siebten Startgruppe. Knapp 35 Minuten hätte der 51-Jährige schneller sein müssen. Ein extrem schwieriges Unterfangen.

Letztlich war es auch ein unmögliches Unterfangen, denn Wolfgang Wild plagten schon vor dem Wettkampf große Rücken-schmerzen. So stellte sich nicht die Frage wann, sondern ob er überhaupt ins Ziel kommt. Fast genau um 20 Uhr hatte es Wolfgang Wild tatsächlich auch geschafft, nach 12:44:44 Stunden für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Damit war er nicht nur fast zwei Stunden langsamer als seine acht Jahre jüngere Frau, sondern kam auch fast zweieinhalb Stunden später als seine Frau im Ziel an.

Die freute sich derweil schon alleine, denn mit ihrer Zeit von 10:56:17 Stunden gewann Carola Wild die deutsche Vizemeisterschaft der Altersklasse W40 auf der Triathlon-Langdistanz. „Eine neue persönliche Bestzeit habe ich zwar nicht aufgestellt, aber ich freue mich riesig über diesen zweiten Platz“, sagte die 43-Jährige gestern bei der Siegerehrung im Festzelt in Roth und knabberte genüsslich an ihrer Silbermedaille.

„Das Schwimmen ist super gegangen“, sagte Carola Wild, die auch auf dem Rad lange Zeit gut unterwegs war. Erst der starke Wind auf der zweiten Radrunde machte der Warchingerin arg zu schaffen. „Die letzten zehn Kilometer war ich dann so fertig, dass ich dachte, ich schaff es nicht mehr. Beim Laufen habe ich mich dann aber wieder gefangen“, sagte Wild, für die es aber nicht der erste Podestplatz bei deutschen Titelkämpfen war. Vor zwei Jahren, als sie beim Challenge ihre Bestzeit von 10:31 Stunden aufgestellt hatte, gewann sie sogar alle drei Titel ihrer Altersklasse auf der Kurz-, Mittel- und Langdistanz.

Abgesehen von einer weiteren Silbermedaille für Bernd Hagen vom Rother Team Arndt, der in der Altersklasse M40 nur dem Vorjahreschampion und diesjährigen Zweitplatzierten Timo Bracht den Vortritt lassen musste, fiel die Ausbeute beim Challenge Roth jedoch äußerst mager aus. Dass die Landkreisstarter bei der deutschen Meisterschaft komplett leer ausgegangen waren, hat es jedenfalls eine ganze Weile nicht gegeben.

Zwei der routiniertesten Athleten aus dem Landkreis Roth sind derweil nur knapp an einem Podestplatz und einer Medaille vorbeigeschrammt. In der Altersklasse M65 wurde Ludwig Hess aus Hilpoltstein (siehe Bericht oben) Vierter. 13 Minuten fehlten ihm zur Bronzemedaille bei seinem Heimrennen. Ebenfalls mit Rang vier musste sich Gabriele Schaller von den Powerbärs Rednitzhembach begnügen, der in der Altersklasse W50 über 23 Minuten zu Bronze fehlten. Sie kann sich aber mit dem Titel der Landkreisschnellsten trösten.