London
Deutsche hoffen auf Regen

Bei der Generalprobe fühlten sich die Mountainbiker am wohlsten in tiefem Schlamm

23.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:15 Uhr

Holte EM-Gold im Schlamm: Moritz Milatz (links) gilt auch bei den Olympischen Spielen als Medaillenkandidat – besonders, wenn es regnet. Dann fühlt sich der Freiburger wohl. - Foto: Heuberger / imago

London (DK) Die Mountainbiker zählen im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) zu den ganz heißen Medaillenanwärtern für die Olympischen Spiele in London.

Das sieht auch Bundestrainer Frank Brückner (Dresden) so. „Vor vier Jahren in Peking waren die Frauen mit Sabine Spitz gut dabei. Dieses Mal sind wir bei den Frauen und vor allem bei den Männern hervorragend aufgestellt“, sagt Brückner und gibt die Richtung vor: „Ziel ist eine Medaille.“

Ein Kandidat dafür ist Moritz Milatz, der vor wenigen Wochen dafür sorgte, dass der BDR erstmals einen Europameister-Titel in der Mountainbike-Disziplin Cross Country feiern durfte. In Moskau gelang dem Freiburger dieses Husarenstück. Und das in einem Regen-Rennen, bei dem der Boden zentimetertief im Wasser verschwand. „Ich will in London vorn mitfahren“, hat sich Milatz, der zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen startet, viel vorgenommen. Wehe für seine Gegner, wenn’s regnen sollte. „Ich fühle mich wohl im Schlamm“, scherzt Milatz. Einen kleinen Rückschlag auf dem Weg nach London musste Milatz bei den Deutschen Meisterschaften am Hochrhein hinnehmen. Erschöpft musste er nach seinen vielen Renneinsätzen zuvor aufgeben. „Auch ein Topfahrer braucht einmal eine Pause“, fand Brückner eine Erklärung.

Auch Manuel Fumic (Kirchheim-Teck) ist ein erfahrener Biker. Bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Säckingen gewann er seinen zweiten nationalen Titel im Cross Country und schüttelte die Konkurrenz förmlich ab. Der Kurs in Bad Säckingen ist technisch anspruchsvoll wie der in London. Deswegen ist mit Fumic bei Olympia auch zu rechnen.

Das gilt auch für Sabine Spitz (Murg-Niederhof) und Adelheid Morath (St. Märgen). Für Spitz sind es die vierten Olympischen Spiele, für Morath die zweiten. Nach Gold vor vier Jahren in Peking und Bronze vor acht Jahren in Athen will Spitz eine Medaille. Auch Frank Brückner traut ihr das zu: „Die Topfavoritin ist sie nicht, aber sie zählt zum Kreis der Favoritinnen.“