Münchsmünster
Deutsche Bahn bewegt sich nicht

Zu dunkel, zu schmutzig – Bahnhof Münchsmünster ist für die Gemeinde ein Ärgernis

10.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:26 Uhr

Schandfleck Bahnhof Münchsmünster: Die Gemeinde beklagt sich über die Zustände, die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin kümmert sich nicht - Foto: Lamprecht

Münchsmünster (DK) Früher einmal, so heißt es, war der Bahnhof der Stolz und das Aushängeschild einer jeden Gemeinde. Das freilich ist in Münchsmünster lange her. „Aber wie es da draußen ausschaut, das ist schon nicht mehr normal“, findet Bürgermeister Andreas Meyer.

In diesem Jahr hat die Gemeinde große Teile des Bahnhofsumgriffs gekauft und will so schnell wie möglich Abhilfe schaffen. Bei dem Teil, der nach wie vor der Deutschen Bahn AG gehört, liege aber vieles im Argen, sagt Meyer. „Es kommen immer wieder Leute auf mich zu und sagen: ,Da muss was gemacht werden’ – und die haben recht“, erbost sich der Bürgermeister. Besonders augenfällig und problematisch sei, das wurde kürzlich auch in einer der Bürgerversammlungen angesprochen, die fehlende Beleuchtung. „Besonders für Frauen und Mädchen ist das in der Nacht eine Zumutung“, hieß es damals. „Gerade jetzt, im Winter, wenn es längst dunkel ist, wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, geht das gar nicht“, findet auch der Bürgermeister. Von der mangelnden Sauberkeit und den fehlenden Toiletten im Wartebereich wollen Meyer und viele Bürger, die regelmäßig den Zug nehmen, gar nicht erst anfangen. „Wir haben das alles schon mehr als einmal angesprochen. Getan hat die Bahn allerdings nichts“, erklärt Meyer. Verkaufen will die Bahn den Bereich unmittelbar um den Bahnhof, auf dem in Münchsmünster auch die Fahrräder abgestellt werden, aber auch nicht.

„So geht es einfach nicht weiter“, findet Meyer. Immer wieder werden Fahrräder beschädigt oder gestohlen. Meistens geschehe das in der Dämmerung oder bei Nacht, also dann, wenn die Täter nicht gesehen werden. „Eine Beleuchtung würde helfen, aber da stoßen wir auf taube Ohren.“

Ein weiterer Punkt, der Meyer ein Dorn im Auge ist, ist die mangelnde Sauberkeit in der Unterführung zu den Gleisen und im Erdgeschoss des Gebäudes, den die Bahn von einem privaten Investor, der das Bahnhofsgebäude vor einer Zeit gekauft hatte, zurück gemietet hat. Dort stehe der Fahrkartenautomat und dort könne man bei Regen auch auf den Zug warten.

Ein angenehmes Warten sei das aber nicht: „Da schaut’s aus“, schimpft Meyer und setzt gleich noch hinzu, dass das, anders als manch einer behaupte, nichts mit den Asylbewerbern im Bahnhof zu tun habe. Das sei vorher schon so gewesen und werde, so vermutet er, auch in Zukunft so sein.

Die Gemeinde selbst, so versichert er, tue alles, um den Bahnhof attraktiv zu machen. So bald wie möglich solle ein Gesamtkonzept für den Bahnhofsumgriff erarbeitet und im Anschluss in die Tat umgesetzt werden. Auch mit der Agilis, die den Personenverkehr auf der Strecke bediene, laufe alles gut: Der Bahnhof werde von den Bürgern sehr gut angenommen. Die Fahrpläne seien attraktiv und würden, so wie es aussehe, schon bald noch weiter verbessert. Ein Problem gebe es nur mit der Deutschen Bahn AG, die nicht aktiv werde. „Die Züge halten ja“, sagt er, „aber so wie es da ausschaut, wundert mich das inzwischen auch schon fast.“