Deutliches Umsatzplus bei Edeka-Fanderl

15.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:15 Uhr

Zufrieden mit der Umsatzentwicklung ihrer Edeka-Supermärkte: Reiner und Mariella Fanderl mit Tochter Sabine Huber (Mitte). - Foto: oh

Ingolstadt/Pfaffenhofen (DK) Der Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel ist hart. Die Discounter diktieren den Preis. Mittlerweile in der vierten Generation, gelingt es den Edeka-Lebensmittelmärkten der Reiner Fanderl GmbH & Co. KG Ingolstadt, sich erfolgreich gegen die Discounter zu behaupten.

Mit einem Plus von 4,6 Prozent bei der Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr steht das Unternehmen mit zwei Märkten in Ingolstadt und einem in Abensberg wesentlich besser da als der Durchschnitt der Branche. Dies machte die geschäftsführende Gesellschafterin Sabine Huber jetzt bei einer Sitzung des IHK-Gremiums Ingolstadt-Pfaffenhofen deutlich.

Kleinere Gewinnspannen

Denn die Umsätze im Lebensmitteleinzelhandel gingen im Jahr 2009 in Bayern um 2,5 Prozent zurück auf 23,3 Mrd. . "Die Leute kaufen nicht weniger, sondern die Gewinnspannen sind kleiner geworden", erklärt ein Sprecher des Verbandes des bayerischen Einzelhandels (LBE) die Zahlen. Deutschlandweit betrug das Minus 2009 nominal 1,7 Prozent, die Umsätze sanken mit 125,1 Mrd. Euro auf das Niveau des Jahres 2007 (vorläufige Zahlen des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels HDE). Das Jahr 2009 sei mit insgesamt zwölf Preisrunden nach unten, die von den Discountern ausgingen, das "Jahr der spottbilligen Lebensmittel" gewesen, meint Sabine Huber.

Sie ist im Jahr 2002 als Gesellschafterin in das Unternehmen ihres Vaters Reiner Fanderl eingestiegen, der das Familienunternehmen seit 1973 kontinuierlich ausbaute. Die Wurzeln von Edeka-Fanderl in Ingolstadt gehen auf ein kleines Lebensmittelgeschäft zurück, das 1912 von der Urgroßmutter von Reiner Fanderl auf zwölf Quadratmetern in der Münchener Straße eröffnet wurde. Dazu wurde ein leeres Wohnzimmer umfunktioniert. Sabine Hubers Ur-Ur-Großvater Leonhard Fanderl war Gründungsmitglied der Edeka in Südbayern. Die Großeltern Johann und Irmgard Fanderl gründeten einen der ersten Selbstbedienungsläden in Ingolstadt an der Münchener Straße.

Der Markt an der Berliner Straße, im Jahr 1975 eröffnet, wurde 2004/05 völlig umgebaut und auf 2700 Quadratmetern neu eröffnet. Der Markt an der Geisenfelder Straße wird derzeit bei laufendem Geschäftsbetrieb komplett umgebaut, technisch und energetisch auf Vordermann gebracht. In spätestens zwei Monaten soll alles fertig sein. Die dortigen Verwaltungsräume werden vergrößert und mit Schulungsräumen für die insgesamt 157 Mitarbeiter ergänzt. Zum Unternehmen gehört seit dem Jahr 2001 auch das E-Center in Abensberg, das sich in direkter Konkurrenz zu vier Discountern behaupten muss.

"Wir können ganz zufrieden sein", blickt Geschäftsführerin Sabine Huber auf das vergangene Jahr zurück, "aber die Discounter setzten uns entsprechend zu." Durch den Umbau verzeichnete der Markt an der Geisenfelder Straße einen kalkulierten Umsatzrückgang. Dies wurde aber aufgefangen durch die anderen beiden Märkte.

Preisschraube nach unten

Die Verbraucher fordern hohe Qualität zum niedrigen Preis. Gleichzeitig wollen die Discounter ihre Marktanteile von über 40 Prozent halten und bestenfalls ausbauen. Deshalb erwartet Huber, dass weiter an der Preisschraube nach unten gedreht wird. Die Konkurrenz der Discounter spüren die Märkte von Edeka-Fanderl laut Huber vor allem im Frischebereich. In Abensberg – der Markt liegt in unmittelbarer Nähe zu zwei Netto-Märkten, einem Lidl und einem Aldi – liegt der Umsatzanteil von Obst- und Gemüse laut Huber nur bei rund acht Prozent, bei den anderen Märkten bei rund zehn Prozent.

Als Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf Seiten der Verbraucher stellt die engagierte Kauffrau vor allem eins fest: "Bio ist nicht mehr das große Thema. Auch hier verhält sich der Kunde sehr preisbewusst."