Desolate Panther

ERC Ingolstadt kassiert in Wolfsburg 2:6-Niederlage

30.10.2015 | Stand 01.02.2017, 14:54 Uhr

Kein Durchkommen: ERC-Stürmer Brian Lebler (Mitte) hat hier zwar den Puck vor den Füßen, doch kommt er gegen Wolfsburgs Schlussmann Sebastian Vogl nicht zum Abschluss - Foto: Eibner

Wolfsburg (DK) Die Krise beim ERC Ingolstadt verfestigt sich. Im Kellerduell bei den Grizzlys Wolfsburg unterlagen die Panther am Freitagabend mit 2:6 (0:3, 1:0, 1:3) und bleiben damit am Tabellenende der Deutschen Eishockey-Liga.

Nach der neuerlichen Pleite liegt der Vizemeister bereits sechs Punkte hinter Platz zehn, der noch zu den Pre-Play-offs berechtigt und bereits elf Zähler hinter Platz sechs, dem eigentlichen Saisonziel. Nach der desolaten Vorstellung, die die Mannschaft zeigte, steht Trainer Manny Viveiros wohl kurz vor der Ablösung. Als Nachfolger ist gerüchteweise bereits der ehemalige Bundestrainer Pat Cortina im Gespräch.
Viveiros machte es auf der Pressekonferenz auch kurz und bündig. „Ich bin von der Mannschaft sehr enttäuscht. Mit dieser Leistung haben wir in der Liga keine Chance“, sagte der 49-Jährige. Die Panther-Spieler durften sich nach der Partie nicht äußern.

Obwohl die Grizzlys nach zuletzt sechs Heimniederlagen in Folge verunsichert waren, erwischten die Panther einen Katastrophen-Start. Immer wieder hatten sie in der Rückwärtsbewegung das Nachsehen, insbesondere die Reihe um Brandon Buck, Petr Taticek und John Laliberte. Die Folge davon: Innerhalb von vier Minuten kassierten die Ingolstädter drei Treffer, und zwar immer nach demselben Muster. Pass Tyler Haskins, Tor durch Sebastian Furchner. Das klappte zweimal bei Fünf gegen Fünf und einmal in Überzahl, und so gingen die Gäste mit einem 0:3-Rückstand in die erste Pause.

Danach wurde das Spiel des Vizemeisters zwar etwas besser, aber gefährlicher waren nach wie vor die Niedersachsen. Immer wieder stand ERC-Goalie Timo Pielmeier, der an den Treffern keine Schuld trug, im Brennpunkt. Erst als Björn Krupp wegen hohen Stocks mit Verletzungsfolge – Thomas Pielmeier bekam den Schläger ins Gesicht – mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt wurde, kamen die Panther zu einem Treffer. Nur 19 Sekunden benötigte die nominelle ERC-Paradereihe mit Buck, Taticek und Laliberte bis Letzterer zum 1:3 traf (32.).

Danach machte allerdings David Elsner das fünfminütige Überzahlspiel zunichte, weil er sich bereits zum dritten Mal in diesem Spiel eine Strafzeit durch ein Foul in der Offensivzone einhandelte. Am auffälligsten agierte noch die Reihe mit Thomas Greilinger, Alexander Barta und Neuzugang Brandon McMillan. McMillan und Laliberte waren es auch, die in Überzahl zweimal an Wolfsburgs Schlussmann Sebastian Vogl scheiterten.

Im Schlussdrittel war von einem vehementen Aufbäumen der Ingolstädter nichts zu sehen. Im Gegenteil: Der ehemalige ERC-Verteidiger Jeff Likens tauchte in Mittelstürmerposition vor Timo Pielmeier auf und erhöhte auf 4:1 (46.). Mit einem Schuss von der Blauen Linie gelang Nationalverteidiger Benedikt Kohl zwar in der 54. Minute noch eine Resultatsverbesserung – mehr aber nicht. Denn nur kurz darauf stellte Tyson Mulock mit einem verwandelten Penalty den alten Abstand wieder her. Ursache des Strafschusses war ein Fehlpass von Jungvater Benedikt Schopper, seine Kollegen konnten sich nur durch ein Foul helfen, und Mulock durfte zum Penalty antreten. Den Schlusspunkt setzte schließlich Daniel Widing.

Im letzten Spiel vor der zweiwöchigen Deutschland-Cup-Pause stehen die Panther nun am Sonntag gegen die Kölner Haie enorm unter Druck. Um 18.30 Uhr geht es in der Saturn-Arena darum, nicht noch weiter an Boden zu verlieren.

Grizzlys Wolfsburg: Vogl – Likens, Krupp; Bina, Seifert; Sharrow, Hambly; Wurm – Widing, Haskins, Furchner; Wallace, Voakes, Dibelka; Mulock, Rosa, Höhenleitner; Mayer, Pfohl, Fauser.
ERC Ingolstadt: Timo Pielmeier – Friesen, Schopper; Köppchen, Wagner; Kohl, McNeill – Taticek, Buck, Laliberte; Greilinger, A. Barta, McMillan; Irmen, Ross, Lebler; Elsner, B. Barta, Thomas Pielmeier; Kubalik.

Tore: 1:0 (15:27) Furchner, 2:0 (18:02) Furchner, 3:0 (19:33) Furchner, 3:1 (31:15) Laliberte, 4:1 (45:05) Likens, 4:2 (53:05) Kohl, 5:2 (55:30) Mulock. – Schiedsrichter: Krawinkel/Steinecke (Moers/Erfurt). – Zuschauer: 1798. – Strafminuten: Wolfsburg 17 + Spieldauer (Krupp) + Disziplinar (Sharrow, Mayer) – Ingolstadt 14 + Disziplinar (Elsner, Lebler).