Schwabach
Design-Atemschutz rettet Arbeitsplätze

Edith Brendels Masken mit Schwabach-typischen Aufdrucken halten hauseigene Schneiderei am Laufen

04.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:14 Uhr
Matthias Hertlein
Edith Brendel in ihrem Element - im Verkaufsgespräch auf dem Marktplatz. −Foto: Hertlein

Schwabach - Es gibt Geschäfte, die machen einfach Spaß.

 

Beispielsweise der lustige Entdeckerladen "Lockenfrosch" in Schwabach. Inhaberin Edith Brendel verkauft witzige, bunte Nasen-Mundschutzmasken im Schwabach-Design, bedruckt mit lokalen Wörtern, Begriffen.

Nicht nur ein Fall für Corona-Vorbeuge, auch eine nette Geschenkidee und sie liegt damit voll im Trend. Der Hit ist ein in Schwarz gehaltenes Modell mit Gold-bedruckten Bezeichnungen wie Ortung. Lesart, Goldschlägerstadt und vieles mehr. Namen, die man mit Schwabach sofort in Verbindung bringt.

Mit Beginn der Corona-Krise Anfang März stellte Edith Brendel aus Baumwolle Schutzmasken her. "Wir sind dann rasch auf die Fashion-Masken umgestiegen: bunt, poppig. Und irgendwie sind wir drauf gekommen, ein Schwabach-Design anzubieten. Eher durch Zufall, aus Gesprächen mit Ralf, meinem Lebensgefährten. Wir dachten, wir müssten irgendwas mit Schwabach machen. "

Gesagt getan, Edith hat "ein wenig experimentiert" und die Sache mit den Begriffen überlegt. Mit einem Grafikprogramm werden die Schriftzüge erstellt, die Begriffe sind austauschbar. Momentan ist es Schwabach, es kann aber auch Erlangen, Roth, Hilpoltstein oder sonst etwas darauf stehen, es ist alles austauschbar. Und Edith Brendel hat sich verschiedene Farb-Designs überlegt. "Die Schwabach-Schutzmaske ist aus einem sehr atmungsaktiven Kunstfaserstoff. Öko-zertifiziert", sagt sie.

Die Grünen-Stadtratsfraktion wurde jetzt von Sabine Weigand vor der Stadtratsitzung am Freitag mit speziellen Mundschutz ausgestattet, darauf zu sehen: die Namen der zehn Mitglieder. Die Landtagsabgeordnete hatte hatte eine kleine Sonderauflage organisiert. "Ich will Läden unterstützen, sie haben es verdient. " Die Idee mit den Masken haben auch andere aufgeschnappt: Für die Grundschule Wolkersdorf wurden jetzt 500 Kindermasken hergestellt, mit speziellen Namensbegriffen wie Zwieseltalschule.

Neben den Schutzmasken sind Tassen mit entsprechenden Aufschriften im Druck. Bunt, ein bisschen schrill. Auch Handy-Täschchen mit entsprechendem Namen-Design wird es geben, die Produktpalette wächst. Das Design entsteht bei Edith Brendel in Schwabach, gedruckt wird in Nürnberg.

"Die Schwabacher Druckerei war leider nicht so flexibel", sagt Brendel. Die fertigen Zuschnitte werden in der Lockenfrosch-eigenen Schneiderei genäht. Zwei Mitarbeiterinnen erledigen die Arbeit, für eine Maske benötigen sie rund zehn Minuten. "Die Masken-Fertigung rettet die Mitarbeiter und meinen Lebensunterhalt. Die Mädels musste ich nicht in Kurzarbeit schicken oder entlassen", erklärt Edith Brendel stolz. "Manchmal ergibt sich aus etwas Schlechtem auch etwas Gutes. "

Und weil vor ihrem Geschäft umfangreiche Baumaßnahmen stattfinden, darf die Geschäftsfrau mit Stadt-Genehmigung und unter Mithilfe von Bruno Fetzer von der Werbe- und Stadtgemeinschaft Schwabach ihre Schmuckstücke freitags und samstags auf dem Marktplatz verkaufen. Eine Chance für den Verdienstausfall, der durch die Arbeiten vor ihrem Schaufenstern stattfindet. Auch auf dem Stand in der Nähe des Rathauses sind die Atemschutzmasken der Renner, wie am Pfingstsamstag zu beobachten war. Seit dem 2. Juni darf Edith Brendel auch im Rathaus, im Souvenir-Shop, ein paar Masken anbieten, zwischen Goldsekt und Co.

HK

 

Matthias Hertlein