Ingolstadt
Der Zauberlehrling und die Schlüsselblume

11.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:57 Uhr

Das Publikum verzaubern wollen die jungen Filmemacher von drei Ingolstädter Schulen mit ihrem Erstlingswerk "Der Zauberlehrling und die Schlüsselblume". Die Vorfreude auf die Premiere des Films über Magie und Liebe ist bei den Jugendlichen groß. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Rund 25 Schülern haben zusammen mit einigen Helfern den Film "Der Zauberlehrling und die Schlüsselblume" gedreht. In ihm geht es um Liebe und Magie.

Die Filmpremiere im Stile Hollywoods ist am Donnerstag, 17. Juni, im Deutschen Medizinhistorischen Museum. Kurz vor 20 Uhr werden dort die jungen Stars über den roten Teppich schreiten. Selbst für Bodyguards ist bei der Vorstellung für geladene Gäste gesorgt. "Ich will Euch an dem Abend so richtig chic sehen", mahnt Francesca Pane ihre Schützlinge von der Gnadenthal-Mädchenrealschule, dem Christoph-Scheiner-Gymnasium und der Herschelschule. Die Schauspielerin und Filmemacherin hat das Projekt betreut.

Der Film dauert etwa 15 Minuten. "Er beginnt mit einem normalen Tag in der Zauberschule, aber dann passiert etwas. Was, das verraten wir nicht. Nur so viel: Es gibt ein mystisches Medaillon, verschwundene Schüler und ein Rätsel, das die Hauptfigur, ein Zauberlehrling, lösen muss", erzählt Pane. Die Handlung werde weniger durch Dialoge als durch die Bilder vorangetrieben.

Drehorte waren das Medizinhistorische Museum, das Scheiner-Gymnasium und der Demlinger Steinbruch. Die Idee zu einem Film mit Zauberern sei bei einem Gespräch mit Marion Ruisinger, der Leiterin des Museums, entstanden. Diese habe sich bereit erklärt, das Museum als Drehort für einen Film mit Zauberern zur Verfügung zu stellen, da diese ja mit Heilpflanzen zu tun hätten.

Das Besondere an dem Projekt: Die Jugendlichen haben den Film zum großen Teil selbst produziert. Die Idee zur Handlung im Stil der Harry-Potter-Romane kam Peter, der mit 17 der Äteste im Team ist. "Die Liebesgeschichte fiel mir spontan ein." Das Drehbuch schrieb eine Gruppe Schüler im vergangenen Herbst. Auch die Organisation nahmen die Jugendlichen zum Großteil selbst in die Hand. "Bei den Proben war ich die einzige Erwachsene und habe nur Tipps gegeben", berichtet Pane. "Beim Dreh hatten wir dann zwei Profi-Kameraleute dabei. Ohne deren Unterstützung hätten wir den Drehplan nicht einhalten können." Zudem unterstützte eine professionelle Maskenbildnerin das Team.

In Workshops lernten die jungen Schauspieler, Kameraleute und Maskenbildner das notwendige Fachwissen. "Beim Schauspielworkshop haben wir eine Entspannungsübung gemacht. Das war auch sehr interessant", erzählt Felix (14), der den Zauberlehrling spielt. Veronika (14), die bei der Organisation mithalf, berichtet: "Wir haben gesehen, dass die Vorbereitungen für einen Film sehr anstrengend sind. Seit Oktober haben wir dafür gearbeitet, dass wir jetzt drei Tage drehen. Die Drehtage waren sehr anstrengend, aber trotzdem lustig."

Neben den Kindern spielen auch drei Erwachsene im Film mit. Peter Bergmann, Direktor des Christoph-Scheiner-Gymnasiums, gibt den Direktor der Zauberschule, Marion Ruisinger spielt eine Professorin für Pflanzenkunde, und Johannes Werth vom Stadttheater Ingolstadt stellt einen Professor für Fabelwesen dar.

Träger des Projekts ist der Arbeitersamariterbund (ASB). Es will das Miteinander der verschiedenen Bildungsstufen, Nationalitäten und der einzelnen Stadtteile fördern. Die Jugendlichen sollten zudem Teamfähigkeit und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, erlernen. Das Jugendamt, das Stadtplanungsamt und der Integrationsbeauftragte der Stadt sponserten den Film.

Als Francesca Pane fragt, ob die Jugendlichen bei einem neuen Filmprojekt dabei seien, bekommt sie ein eindeutiges "Ja!" zu hören. Themenvorschläge gibt es bereits genug: "Vielleicht einen James Bond Film. Oder einen Film über eine Band"