Schrobenhausen
Der Zacherbräu wird das erste Projekt

SZ TRIFFT Elisabeth Teschemacher, die als neue Caritas-Chefin einiges vorhat

20.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:17 Uhr

Sie ist die neue Vorsitzende des Caritas-Kreisverbands: Elisabeth Teschemacher - Fotos: Wöhrle

Schrobenhausen (SZ) Sie ist erst seit Kurzem im Amt und steht schon vor einer enormen Herausforderung: Schrobenhausen soll ein neues zentrales Caritas-Zentrum bekommen – und zwar im ehemaligen Zacherbräu, das dafür generalsaniert werden muss. Bei Elisabeth Teschemacher, der neuen Vorsitzenden des Caritas-Kreisverbands Neuburg-Schrobenhausen, laufen alle Fäden zusammen.

In der ehemaligen Gaststätte, Im Tal in unmittelbarer Nähe des Pfarrzentrums St. Jakob gelegen, soll ein Dienstleistungszentrum mit allen in Schrobenhausen tätigen Caritas-Diensten und Beratungsstellen entstehen. Auch die Caritas-Tagesstätte, die jetzt noch in der Bartengasse untergebracht ist, soll in dem großen Gebäude unterkommen (der Secondhandladen Carla bleibt am bewährten Standort). Hinzu kommt als neues Projekt ein Selbsthilfecafé.

Bislang ist das Schrobenhausener Caritas-Zentrum im sogenannten Hitl-Haus am Bürgermeister-Stocker-Ring untergebracht. „Das Haus ist viel zu klein“, erläutert Teschemacher. Die beengten Verhältnisse dort beschäftigten die Caritas-Führung schon seit Längerem. Dass sich jetzt die Chance ergibt, den Zacherbräu – er soll schlüsselfertig auf die Bedürfnisse der Caritas hin renoviert werden – zu erwerben, hält Teschemacher für einen Glücksfall. Auch wenn die finanzielle Herausforderung enorm sei und die Caritas einen hohen Kredit dafür aufnehmen müsse. Immerhin: Die Bayerische Landesstiftung hat bereits einen Zuschuss in Höhe von 217 000 Euro bewilligt. Und auch von der Diözese Augsburg und von der Aktion Mensch gibt es schon Zusagen für eine finanzielle Unterstützung.

Elisabeth Teschemacher, die in der jüngsten Mitgliederversammlung in Neuburg zur neuen Vorsitzenden des Caritas-Kreisverbands gewählt wurde, ist Nachfolgerin der Neuburger Stadträtin Doris Stöckl, die den Vorsitz wegen einer beruflichen Veränderung abgab. Teschemacher, die schon seit Jahren im Caritasrat tätig war, galt als Wunschkandidatin für das neu zu besetzende Ehrenamt. Zusammen mit drei Vorstandskollegen – dem vom Bischof von Augsburg berufenen Vorstandspfarrer Werner Dippel, Caritas-Geschäftsführer Hans-Peter Wilk und Milica Nowak aus Schrobenhausen – sowie den drei Caritasratsmitgliedern Alfred Hornung, Heinz Richter und Christian Peschik wird Elisabeth Teschemacher in den kommenden vier Jahren für die Angelegenheiten des Kreisverbands verantwortlich zeichnen. „Wir sind ein Klasseteam“, freut sie sich auf die Zusammenarbeit und die anstehenden Aufgaben.

Und die werden immer mehr. „Die Caritas wächst sehr stark“, betont Teschemacher. Der Caritas-Kreisverband zählt derzeit 134 Mitglieder. Steigende Kosten aufgrund der wachsenden Aufgaben und eines zunehmenden Personalbedarfs fordern den Verband finanziell stark. Der Gesamtumsatz des Kreisverbandes betrug im Jahr 2012 rund 3,75 Millionen Euro, für das Jahr 2013 liegt die Schätzung bei 3,9 Millionen Euro. Die Personalkosten betragen derzeit rund 2,5 Millionen Euro im Jahr. Die Caritas beschäftigt im Landkreis 69 Festangestellte, die zum Teil in Teilzeit arbeiten, und 55 Personen, die in Hinzuverdienstprojekten tätig sind.

Während in Schrobenhausen dringender Handlungsbedarf besteht, ist die Caritas in Neuburg sehr gut aufgestellt. „Wir haben dort ein sehr schönes Caritaszentrum“, freut sich Elisabeth Teschemacher über die soziale Einrichtung, die im Neuburger Spitalhof untergebracht ist.