Ingolstadt
Der Wiener Schmäh ist zurück

Österreicher Thorsten Röcher will beim FCI in die Fußstapfen populärer Landsleute treten

04.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:08 Uhr
Schnell unterwegs: Außenstürmer Thorsten Röcher. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Frisch verheiratet und frisch geschoren präsentiert sich Thorsten Röcher beim FC Ingolstadt. Erst heiratete der Neuzugang von Sturm Graz seine langjährige Freundin Miriam, dann kamen im Urlaub auf Ibiza die Haare ab. Und nun will der Außenstürmer zusammen mit Konstantin Kerschbaumer eine zuletzt vermisste Tradition bei den Schanzern wieder aufleben lassen:

Österreicher, die dem FCI ihren Stempel aufdrücken. So wie einst Ramazan Özcan, Lukas Hinterseer, Markus Suttner oder Trainer Ralph Hasenhüttl.
 
Mit 27 Jahren fühlt sich Röcher reif für den nächsten Schritt in seiner Karriere. „Ich wollte immer ins Ausland, am liebsten nach Deutschland. Umso glücklicher bin ich, dass es jetzt geklappt hat“, meint er. Auch eine Wohnung hat er schon gefunden. Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager soll alles eingerichtet sein, und dann kommt Hund Nala nach, ein sieben Jahre alter Labrador. „Er holt mi oba“, sagt Röcher im schönsten Wiener Dialekt und nennt Spaziergänge mit Nala als seine Lieblingsbeschäftigungen neben dem Fußball. 
Auf dem Platz fühlt sich der vielseitige und technisch versierte Spieler auf der Außenbahn am wohlsten. Bei Sturm Graz erlebte er unter dem jetzigen österreichischen Nationaltrainer Franco Foda und dessen Nachfolger Heiko Vogel die bisher beste Saison, brachte es auf sechs Treffer und elf Vorlagen und gewann den ÖFB-Cup. Insgesamt kam Röcher in seiner Heimat auf 156 Bundesliga-Spiele mit 20 Toren und 27 Vorlagen. Dabei profitiert er von seiner Beidfüßigkeit. „Mit links führe ich den Ball besser, mit rechts schieße ich härter“, erklärt Röcher, der sich mit seinen älteren Brüdern Jürgen und Erich einst einen Namen in der Wiener Futsalszene machte.
 
In Ingolstadt fügte  sich Röcher  mit seinem Treffer zum 7:0-Endstand gegen die Bayern-Auswahl ein, bezahlte diesen aber mit muskulären Problemen und musste in den vergangenen Tagen etwas kürzertreten. „Vorbereitung ist immer hart, das gehört dazu“, meint Röcher dazu nur. Jetzt will er sich im Trainingslager  reinknien und das neue Spielsystem besser kennenlernen.
 
Dabei hofft er natürlich weiter auf gute Anspiele seines Landsmanns Konstantin Kerschbaumer, mit dem er seine neue Umgebung erkundet. „Wir waren schon beim Public Viewing in der Stadt. Das war ganz nett“, erzählt Röcher. Nach den Eindrücken aus dem Achtelfinale ist er vom Turniersieg Frankreichs überzeugt: „Die machen es.“