Der Weiberfasching ist zurück

01.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:32 Uhr
Gut lachen hat der Gredonia-Präsident Alex Hill, der die Prämierung der einfallsreichsten Kostüme vornimmt (oben). Kiss-Sänger Gene Simmons ist eigens für den Weiberfasching in Greding in einen Jungbrunnen gefallen (links); gespeist wurde dieser vielleicht von den Regenwolken des TSV Greding, die nach dem heißen Sommer Abkühlung versprechen. −Foto: Fotos: Haubner

Der Unsinnige Donnerstag erlebt im Landkreissüden einen unübersehbaren Auftrieb. Das 2018 erstmals angewandte Konzept der Gredonia ging auch im zweiten Jahr voll auf. Die Thalmässinger Faschingsfreunde konzentrierten sich dagegen auf Eysölden.

Greding/Eysölden (HK) Zweimal Scheideweg, zwei unterschiedliche Reaktionen: Nachdem der Unsinnige Donnerstag in Greding zuletzt nicht mehr gezündet hatte, feilte die Gredonia in Zusammenarbeit mit den Gredinger Wirten an einem neuen Konzept. Inklusive sehr attraktiver Preise für Kostümierungen (bis zu 300 Euro in bar) und einer Stempelkarte, damit die Feierlustigen beim Rumlumpen möglichst viele Gaststätten in der Innenstadt besuchen. Die Premiere im vergangenen Jahr glückte, diesmal setzte man dem Erfolg noch eins drauf. Der Andrang in Thalmässing fiel 2018 ebenfalls äußerst bescheiden aus. Also machten die Faschingsfreunde aus der Not eine Tugend, verzichteten auf eine eigene Veranstaltung und stärkten somit den Ball des TSV Eysölden - auch das ein probater Weg.

Er ist also wieder da, der Weiberfasching in Greding. In allen Wirtschaften waren die Maschkerer gern gesehene Gäste, im Gredoniaheim spielte zudem Josef Hackner zum Tanz auf. "Es ist wieder so, wie wir es wollten", schwärmt Bastian Koller, der Leiter der Gredonia-Geschäftsstelle. Noch mehr Leute als 2018 seien gekommen, ob maskiert oder nicht. Den Gredingern sei es gelungen, vor allem die Bewohner aus der Stadt und ihren Gemeindeteilen wieder anzulocken, die zuvor an diesem Tag nach Hilpoltstein und Dietfurt abgewandert waren.

Beleg dafür waren die vielen Teilnehmer an der Prämierung der schönsten Masken, die nach 23 Uhr vorgenommen wurde. Dass es hier deutlich mehr zu gewinnen gibt als den bloßen Applaus der Narren, mag dazu beitragen: neben den 300 Euro für das Siegerteam auch noch 200 Euro bei einer Sonderpreis-auslosung der Stempelkartenaktion - gestiftet vom Förderverein der Gredonia - und zahlreiche Gutscheine der Wirte. 16 Preise für Gruppen und 8 für einzelne Teilnehmer konnten somit ausgelobt werden.

Und so drängten sich gegen halb Elf die vier Jahreszeiten, Nadel und Faden, weiße Wattewölkchen und viele andere im Gredoniaheim. Die Jury um die Organisatorin Margit Hill bestand aus Martina Schuck, Renate Ziemann, Margareta Bösl und Kaplan Dominik Pillmayr, sie hatte die Qual der Wahl. In der Gruppenwertung belegte letztlich die ehemalige Hausfrauengarde, unterstützt von Hofdamen der Gredonia, mit "Vier Jahreszeiten" den ersten Platz, gefolgt von den Regenwolken des TSV und den Frauen des Motorradclubs mit Bommel-Kostümen. Getanzt wurde bis in den Morgen, auch das Partyzelt war zum Bersten gefüllt. Viele Kostüme werden am heutigen Samstag im Gredoniaheim erneut zu sehen sein, da steigt ab 20.11 der Kostümball. Selbst die Gredonia verzichtet hierbei aufs Ornat.

In Eysölden war "so viel los wie noch nie", sagte Heinz Müller, der stellvertretende Vorsitzende des gastgebenden TSV beim Blick in den vollen Saal, in den auch viele Narren aus dem Kernort gekommen waren. Jetzt wachse die Gemeinde - wie schon beim Fußball - auch in Sachen Fasching zusammen. Die vielen Maskierten schwangen zu den Beats von DJ Marcus das Tanzbein und ließen sich von Auftritten der Gruppe Styles & Beats, des Männerballetts und der Hip-Hop-Tänzerin Elena Schiller unterhalten.