Morsbach
Der Weg vom Korn zum Mehl

Großer Besucherandrang beim traditionellen Mühlentag in Morsbach

11.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:22 Uhr
Im Zentrum der Mühle verfolgten die Besucher den Weg vom Korn zum Mehl. Eine Attraktion am Vormittag war die Countryband Quary Rockers und für die Kinder das Ponyreiten. −Foto: Weiß

Morsbach (EK) Am Pfingstmontag hatte das Mühlenteam der Hainmühle Morsbach ein umfangreiches Programm angeboten, bei perfektem Wetter, nicht zu heiß und nicht zu kalt, die alte Mühlentradition kennenzulernen, aber auch in einer angenehmen familiären Umgebung zu feiern und die angebotenen Speisen und Getränke zu genießen.

Die Hainmühle Morsbach mit ihrer Chefin Andrea Biehler beteiligte sich wieder am Tag der "Offenen Mühlentür", der von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenerhaltung initiiert wird. Mit dieser Veranstaltung soll der Bevölkerung die über 2000 Jahre alte Kulturtechnik des Müllerwesens wieder ins Bewusstsein gebracht werden, denn Mühlen sind seit vielen Jahrhunderten Orte des Alltags und Stätten der Begegnung. Die Hainmühle in Morsbach ist die letzte noch mahlende Mühle im Landkreis Eichstätt, 1628 erstmals erwähnt, seit 1892 im Familienbesitz der Familie Schmidt, heute der Familie Biehler. Die Mühle im Anlautertal hat also eine lange Geschichte und legt deshalb besonderen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fortschritt und jahrhundertealter Tradition. In Scharen kamen die Interessierten aus Nah und Fern, um sich die Arbeit des Müllers bei laufendem Betrieb anzusehen und erklären zu lassen. Auch wenn das Mühlrad heute nicht mehr klappert und der elektrisch angetriebene Walzenstuhl längst den Mahl- und Rotierstein ersetzt hat, so ist doch sehr viel übrig geblieben von jener Romantik, die den alten Wind- und Wasserkraftmühlen als wertvolle Zeugen der Baugeschichte bis zum heutigen Tag eine besondere Anziehungskraft verleiht.

Die Hainmühle präsentierte sich vor allem als regionaler Familienbetrieb, als Partner der Landwirtschaft, aber auch für die Bäckereien und alle privaten Konsumenten, denen der Erwerb regionaler Produkte am Herzen liegt. Kurze Transportwege und die Verarbeitung vor Ort seien ein wichtiger Baustein eines umweltschonenden und ökologischen Handelns, hieß es. Beim Rundgang ging es auch in das Zentrum der Mühle, wo den Besuchern im laufenden Betrieb der Weg vom Korn zum Mehl gezeigt wurde. Die Mühlenmitarbeiter zeigten, wie das Getreide kontrolliert, sortiert, gereinigt, gemahlen und im Anschluss entsprechend verpackt wird. An Infoständen konnten sich die Interessierten über die verschiedenen Getreidesorten, wie Roggen, Weizen und Dinkel, deren Qualität und Verwendung erkundigen.

Auf dem Mühlenhof gab es den ganzen Tag in familiärer Umgebung ein unterhaltsames Rahmenprogramm für Jung und Alt. Beim Frühschoppen gab es original Country Music mit der Band "Quary Rockers". Am Nachmittag gab es dann musikalische Unterhaltung mit zünftig bayerischer Blasmusik. Auch für die kleinen Besucher war mit einem Kinderkarussell, Ponyreiten, einer Hüpfburg, einem Streichelzoo, Kinderschminken und einem "Getreide-Sandkasten" gesorgt.

Josef Weiß