Hilpoltstein
Der "Vorsitzende für die Jungen" geht

Karlheinz Quiring tritt beim VdK-Ortsverband Hilpoltstein die Nachfolge von Peter Reinold an

09.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:58 Uhr

Der Hilpoltsteiner VdK-Vorstand mit dem neuen Vorsitzenden Karlheinz Quiring (6.v. r.), Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl, VdK-Kreisvorsitzendem Otto Heiß und dem scheidenden Ortsvorsitzenden Peter Reinold (von rechts) - Foto: Heubusch

Hilpoltstein (bus) Der VdK Hilpoltstein hat mit dem 57-jährigen Karlheinz Quiring einen neuen Vorsitzenden. Er tritt die Nachfolge von Peter Reinold an, der sich bei der Jahresversammlung nicht mehr zur Wahl stellte, da er Hilpoltstein den Rücken kehrt und seinen Lebensabend in Bad Füssing verbringen möchte.

Reinold, der langjährige Vorsitzende des Hilpoltsteiner Ortsverbandes, in dessen knapp 14-jähriger Amtszeit sich die Mitgliederzahl von rund 350 auf nunmehr 647 beinahe verdoppelt hat, erklärte, dass er der Stadt Hilpoltstein danke, dass sie stets ein „offenes Ohr“ für die Belange des VdK gehabt habe.

Landrat Herbert Eckstein betonte, dass er, obwohl in Wendelstein zeitgleich der Ortsverband des VdK tage, Hilpoltstein den Vorzug gegeben habe, da er Peter Reinold persönlich danken wolle. Reinold sei, als er vor 14 Jahren gewählt worden sei, „Vorsitzender für die Jungen“ genannt worden. Heute sei es schon fast ein Schock, dass Reinold Hilpoltstein verlasse, betonte Eckstein weiter. Besonders auch deshalb, weil Hilpoltstein die Kommune mit der niedrigsten Altersstruktur im Landkreis Roth sei. So würden in Hilpoltstein gerade 15,6 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre sein, während dies beispielsweise in Wendelstein rund 22 Prozent seien. Hilpoltstein sei zudem die erste Stadt mit einem Seniorenbeirat gewesen und zeige mit ihrer sozialen Ader, dass hier nahezu alles machbar sei.

Er danke ausdrücklich allen, die sich ehrenamtlich für andere einsetzten, und betonte, dass dieses Engagement nahezu jeden Arzt oder den Griff zur Tablette ersetzen würde, so Eckstein. Außerdem würde dies auch die „größte Volkskrankheit“ – nämlich die Einsamkeit – wirksam bekämpfen.

„Auch wenn wir derzeit die Kommune mit dem niedrigsten Altersdurchschnitt sind, müssen wir uns stetig anpassen“, sagte Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl. Dem VdK attestierte er, dass er sich hervorragend für die Menschen engagiere. Er danke dem Vorstand und besonders dem scheidenden Vorsitzenden für das Engagement.

Der Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Schwabach-Roth, Otto Heiß, freute sich, dass Hilpoltstein solch hervorragende Mitgliederzahlen aufweisen könne. Er betonte, dass sich der Sozialverband durch seine sozialpolitischen Aktivitäten für jedes seiner Mitglieder einsetze. Die „Mütterrente“ und die „Rente mit 63“ seien keinesfalls Geschenke der Bundesregierung, sondern hart umkämpfte Forderungen des VdK gewesen. Die nächste Aktion sei die Forderung nach mehr Geld für Demenzkranke. Da diese fast ausschließlich von Angehörigen gepflegt würden, seien die bisherigen Maßnahmen lediglich „Makulatur“. Demenzkranke würden eine Betreuung rund um die Uhr benötigen, die naturgemäß teuer sei. Deshalb fordere der VdK eine „große Pflegereform“.

Peter Reinold, der in seiner 14-jährigen Amtszeit „fünf Landesvorsitzende erlebt“ hat, betonte, dass er nach wie vor nicht verstehen könne, dass die Mehrwertsteuer auf Medikamente noch immer bei 19 Prozent sei. Er dankte den Sammlern und den Sponsoren, ohne die der VdK nicht so dastünde, wie er es heute tut. „Schon 1998 hatte Otto Heiß die Vision, dass der Kreisverband des VdK im Jahr 2000 5000 Mitglieder hat – heute sind es rund 9000.“

An Reinold gewandt sagte Otto Heiß, dass Wehmut aufkomme, wenn jemand eine solch lange Zeit Vorsitzender gewesen sei und das VdK-Geschehen entscheidend mitgeprägt habe. Reinold sei dem Sozialverband 1984 beigetreten und seit November 2000 Vorsitzender des Ortsverbandes gewesen. Im Kreis- und Bezirksverband habe Hilpoltstein bei der Sammlung „Helft Wunden heilen“ stets Spitzenplätze errungen. Für seine vorbildlichen Verdienste könne er ihm die von der Bundesvorsitzenden Ulrike Mascher unterzeichnete Urkunde mit der „Silbernen Ehrennadel“ des VdK Deutschland überreichen.