Roth
Der ungeliebte Vogel

Fischereiverein Roth und Umgebung zeigt sich beim Thema Kormoran unversöhnlich

27.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:53 Uhr

Auch zahlreiche Ehrungen gab es bei der gut besuchten Jahresversammlung der Fischer - Foto: Tschapka

Roth (HK) Über Mitgliederschwund kann der Fischereiverein Roth und Umgebung nicht klagen. 436 aktive und passive Mitglieder zählt der Verein, 10 neue sind im vergangenen Jahr hinzugekommen. Auch das Interesse ist groß, und so fand die Jahresversammlung in der Rother Stadthalle statt.

Der Landkreis freue sich über so einen aktiven Verein wie den der Rother Fischer, der sich um viel mehr als nur die Fischbestände kümmere, sagte Roths stellvertretender Landrat Max Netter. Umso ärgerlicher sei es, dass den Fischern immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Als „grausiges“ Beispiel nannte er den Umgang mit dem Kormoran, der immer wieder zu Ärger zwischen Fischern und Naturschützern führen würde.

Auch ärgere er sich über die Anzeige der Naturschutzorganisation PETA, die kürzlich die Teilnehmer eines Königsfischens wegen Tierquälerei vor ein baden-württembergisches Gericht zog, erklärte Netter. So etwas müsse man sich nicht gefallen lassen, „schließlich werden die Fische auch beim Königsfischen nicht nur zum Spaß gefangen, sondern landen alle in der Pfanne.“

Der stellvertretender Bürgermeister der Kreisstadt, Hans Raithel, sagte, er freue sich sowohl über das Engagement für die Stadt als auch über die gute Fischpopulation in den heimischen Gewässern. Dass sich die Fischer dieser Aufgabe annehmen würden, sehe man auch an ihrem zweiten Vereinsziel, das den Schutz der Umwelt und der Natur in den Vordergrund stellen würde. „Ihr steckt euch hohe Ziele und stellt einen wichtigen Teil in unsere Kommune dar. Deshalb ist euch das Entgegenkommen der Stadt bei euren Belangen sicher“, machte Raithel deutlich.

Vorsitzender Josef Wechsler blickte auf die zahlreichen Aktivitäten wie das Pokalfischen an der Schwarzach und das Königsfischen zurück. Es war nicht wirklich eine Überraschung, dass Wechsler auch in seiner Rede dem Kormoran viel Platz einräumte – ein Thema, welches jeden Fischer in Wallung bringt. „Die Schäden, die der nicht mal bei uns heimische Kormoran an den Fischbeständen in der Teichwirtschaft und den Fließgewässern verursacht, können nicht länger hingenommen werden“, machte der Vorsitzende seinem Ärger Luft. Ebenfalls nicht begeistert sei er von der geringen Beteiligung der Vereinsmitglieder am Umwelttag im Oktober gewesen, erklärte Wechsler. Man habe daher nicht alle Stellen reinigen können.

Schließlich gab es noch Urkunden für langjährige und verdiente Vereinsmitglieder. Für 25 Jahre wurden Uwe Bachmann, Ignatz Held, Gerhard und Margit Lauterkorn, Wolfgang Preuß, Gottfried Schöll, Michael Leuchtenmüller, Klaus Meier und Hans Miethsam geehrt. Bereits seit 40 Jahren Mitglied im Fischereiverein Roth und Umgebung sind Walter Felßner, Hans-Günter Pöschl, Reiner Reinwald und Fred Staud. Und auf stolze 50 Jahre Vereinszugehörigkeit bringen es Martin Richter, Rudolf Staud und Jochen Tischner.