Der Tweet-Bischof und der Hotel-Mama-Student

18.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:49 Uhr

Zahlenmäßig wird in Deutschland so ziemlich alles erfasst - und ausgewertet. So hat das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) nun Zahlen veröffentlicht, wo Studenten denn so domizilieren. Für die Studie wurden Befragungen von rund 150000 Studentinnen und Studenten im Rahmen des jährlichen CHE-Hochschulrankings zum Thema ausgewertet. Knapp ein Drittel wohnt in einer Wohngemeinschaft. Damit hat die WG die private Studentenwohnung als häufigste Wohnform abgelöst. Im Vergleich zu 2003 stieg die WG-Quote um rund neun Prozentpunkte auf nun 30,8 Prozent. In gleichem Maße ging der Anteil an Privatwohnungen zurück. Gab vor 15 Jahren noch jeder dritte Befragte (35,8 Prozent) an, allein oder mit dem Partner in einer Mietwohnung zu leben, war es 2018 noch ein Viertel (26,9 Prozent). In Bayern liegen die Hochschulstandorte mit dem höchsten WG-Anteil alle in Franken: Bamberg (41,7 Prozent), Bayreuth (40,8 Prozent) und Würzburg (40,4 Prozent). Weiterhin beliebt ist die Variante "Hotel Mama": So stieg der Anteil der Studentinnen und Studenten, die noch zu Hause bei ihren Eltern leben, seit 2003 von 22,4 auf 25,2 Prozent. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge vor allem um Studierende, die nicht direkt am Hochschulort, aber vergleichsweise nah davon entfernt wohnen (62,6 Prozent). Auch hier liegt Franken an der Spitze. So wohnen 54,2 Prozent der Ansbacher Studenten noch zu Hause. Ansbach gehört mit seiner Quote wie auch schon 2013 zu den oberen Zehn in dieser Kategorie - auch deutschlandweit. Auch Jesus würde heute die modernen Medien nutzen. Davon ist der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick überzeugt. Den Kurznachrichtendienst sehe er auch als Medium der Verkündigung an. Auch die Zehn Gebote oder die Seligpreisungen der Bergpredigt würden in eine Kurznachricht passen, sagte Schick - und das bereits zu einer Zeit, als Tweets noch auf 140 Zeichen beschränkt waren. Schick startete im Dezember 2012 als erster katholischer Bischof in Deutschland seinen Twitter-Account und setzte seinen ersten Tweet wenige Tage vor Papst Benedikt XVI. ab. Die Kurznachrichten verfasst der Erzbischof immer selbst. Aktuell hat er seinen 5000. Follower begrüßt.

HK/dpa