Pfaffenhofen
Der Transfercoup

Verteidiger Mathias Jeske entschied sich trotz hochkarätiger Angebote für Eishockey-Bayernligist EC Pfaffenhofen

16.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:40 Uhr

Mathias Jeske spielte zuletzt beim EC Peiting und den Wanderers Germering. - Foto: Holscher

Pfaffenhofen (DK) 1,95 Meter und 100 Kilogramm – Neuzugang Mathias Jeske vom Eishockey-Bayernligisten EC Pfaffenhofen verfügt über beeindruckende Voraussetzungen für einen Verteidiger. Auffällig ist aber, dass er keinesfalls Stammgast auf der Strafbank ist. Etwas mehr als 30 Minuten kassiert der 24-Jährige im Schnitt im Verlauf einer ganzen Saison. „Mir ist wichtig, der Mannschaft so gut wie möglich zu helfen und Tore zu verhindern“, sagt er. Und das gelingt natürlich am besten auf dem Eis und nicht auf der Strafbank.

Im Sommer staunten viele nicht schlecht, als die Pfaffenhofener die Verpflichtung von Jeske bekannt gaben. Der Verteidiger kam schließlich vom EC Peiting aus der Oberliga und sammelte zuvor bei den Wanderers Germering wertvolle Erfahrungen in der Bayernliga. Außerdem hatte er zahlreiche Anfragen aus der Bayernliga. „Es haben schon sehr viele Vereine angefragt. Mir war es aber wichtig, nicht mehr so weit von meinem Wohnort München zu pendeln“, sagt der bullige Defensivspezialist. Da traf es sich gut, dass er über Franz Birk, der bis zum Sommer noch in Moosburg spielte und jetzt nach Pfaffenhofen zurückgekehrt ist, erfuhr, dass der ECP noch auf Verteidigersuche war. „Dann habe ich mich mit den Abteilungsleitern Christian Neureuther und Tom Göttler zusammengesetzt und sehr gut verstanden“, erzählt Jeske. „Mir ist es sehr wichtig, dass ich mit dem Vorstand eines Vereines gut auskomme, ansonsten kann es bei der Zusammenarbeit schwierig werden.“

Diese Voraussetzung erfüllte der EC Pfaffenhofen also schon einmal. Ein noch viel größerer Vorteil war die Tatsache, dass Jeske mit einigen Spielern aus Pfaffenhofen bereits Inlinehockey gespielt hatte. „Ich kannte dadurch auch Franz Birk. Der ECP hat eine richtig gute Truppe. Das hat meine Entscheidung für den Verein auch beeinflusst“, betont der Verteidiger. Da demnächst auch ein Umzug nach Hallbergmoos ansteht, brachten die IceHogs alles mit, was ihm wichtig war. „Damit war die Entscheidung für mich klar.“

Seine ersten Schritte auf dem Eis machte Jeske im Alter von acht Jahren in Germering. Über Freunde kam er zum Verein, absolvierte ein Probetraining und blieb dann bis zu den Schülern bei den Wanderers. Im zweiten Schülerjahr, Jeske spielte gerade in Ottobrunn, kam der Kontakt zum Augsburger EV zustande. „Dort habe ich in der Jugend-Bundesliga gespielt“, sagt er.

2008 wagte der Defensivspezialist den nächsten Schritt. Nachdem es bei einem Probetraining in Düsseldorf nicht geklappt hatte, ging er für sechs Monate nach Iserlohn und durfte sich dort die Schlittschuhe in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) schnüren. „Ich musste allerdings wegen eines Innenbandrisses vier Wochen pausieren. Dadurch war es schwer, Fuß zu fassen. Außerdem hat es mir dort in dem Internat nicht gefallen. Ich wollte einfach wieder zurück“, sagt er. Der Weg führte ihn nach Peiting, wo Jeske 2010 Vizemeister und ein Jahr später deutscher Junioren-Meister wurde. „Es war eine tolle Zeit. Wir hatten eine richtig gute Mannschaft.“

Auf die Karte Profi-Eishockey wollte er dann aber doch nicht setzen und absolvierte stattdessen eine Ausbildung bei einer Versicherung. „Job und Eishockey lassen sich in der Zweiten Liga oder Deutschen Eishockey-Liga kaum miteinander verbinden. Der zeitliche Aufwand ist mit den vielen Trainingseinheiten zu hoch. Deshalb habe ich mich für die Arbeit entschieden“, klärt der 24-Jährige auf.

Dass er trotzdem gut Eishockey spielt, wies er in den folgenden Jahren in Germering und Peiting nach, bevor es ihn nach Pfaffenhofen zog. Mit den IceHogs hat er ein klares Ziel: „Wir wollen besser sein als in der vergangenen Saison und in die Play-offs.“

Nach der Partie am Freitagabend gegen den TEV Miesbach (Ergebnis bei Redaktionsschluss unbekannt) treffen die Pfaffenhofener an diesem Sonntag (17 Uhr) auf den ESC Dorfen. Ob dabei auch Martin Kuritko schon zum Einsatz kommt, hängt davon, ob der ECP die Wechselmodalitäten rechtzeitig geregelt bekommt. Der 24-jährige Tscheche wurde am Donnerstag offiziell vorgestellt. Er wechselte vom tschechischen Zweitligisten Dukla Jihlava in die Hallertau.