"Der Sport ist die Schule für das Leben"

29.04.2007 | Stand 03.12.2020, 6:48 Uhr

Neuburg (r) "Ich habe im Sportverein unheimlich viel fürs Leben gelernt". Eine Lanze für den Sport und seinen Stellenwert in der Gesellschaft brach Horst Seehofer als Schirmherr in Neuburg. Der Bundesminister gratulierte gestern nachmittag dem Behinderten- und Versehrtensportverein zum 50. Bestehen.

Mit dem BVSV Neuburg pflegt Horst Seehofer freundschaftliche Kontakte, zum Beispiel 1993 als Schirmherr der Deutschen Prellballmeisterschaften. Am Sonntag erzählte der ehemalige Handballer und Tischtennisspieler aus seiner Jugendzeit, von Training, Kameradschaft, Siegesfeiern und Niederlagen. Der Sport, so Seehofer, erhöhe das Selbstwertgefühl und gelte als Schule für das Leben.

Größten Respekt zollt der CSU-Politiker dem Versehrtensportverein für seine doppelte Leistung. Zum einen habe die Kriegsgeneration im zertrümmerten Deutschland "die Ärmel hochgekrempelt und großartige Aufbauarbeit geleistet". Zum anderen habe man in den Nachkriegsjahren rasch wieder Sportvereine gegründet und die Freizeit gestaltet. Die Versehrtensportvereine, so Seehofer, tragen viel zum natürlichen Miteinander zwischen Behinderten und Nichtbehinderten bei. Das Ergebnis sei eine soziale Partnerschaft, wie sie vor 30 Jahren so noch nicht möglich gewesen sei.

Dem BVSV Neuburg mit 200 Mitgliedern und dem 1. Vorsitzenden gratulierten OB Bernhard Gmehling und Landrat Richard Keßler. Der Landrat sieht den Verein als "Symbol für gute gesellschaftliche Arbeit in Neuburg". Der Oberbürgermeister lobte ihn als "Musterbeispiel für eine solidarische Gemeinschaft". Heinz Maraun überbrachte die Glückwünsche des oberbayerischen Verbandes. Der Landessportvorsitzende Fritz Goschenhofer beschrieb das gute Verhältnis zu den Versehrtensportlern und forderte Minister Seehofer auf, seinen Einfluss dafür einzusetzen, den Sport in Vereinen auch bezahlbar zu halten.

Zwei Männer standen bei der Mitgliederehrung im Mittelpunkt: Walter Purmann und Willi Kril waren dabeigewesen, als der Neuburger Versehrten- und Behindertensportverein 1957 gegründet worden ist. Der VdK hatte sich ab 1947 um eine Sportgruppe für Kriegsversehrte bemüht. Eine Gruppe um Rudolf Forstmair trat später dem TSV Neuburg als neue Abteilung bei. Im Mai 1957 schlug dann die Geburtsstunde des Vereines, der mit Skilangläufer Albert Reischl und Leichtathlet Hans Margraf Spitzensportler hervorgebracht hat. Mit einer Radtour am heutigen Montag, Walking am Mittwoch und Vergleichschwimmen am Donnerstag gibt es eine Sportwoche. Höhepunkt ist am Wochenende die Deutsche Prellballmeisterschaft mit elf Mannschaften in Neuburg. Mit Siegfried Schneider ehrt ein weiterer Minister die Sieger.