stadtgeflüster
Der Spion, der uns liebte

24.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:00 Uhr

(sic) Die Geheimdienstaffäre im Presseamt der Stadt zieht immer weitere Kreise.

Jetzt wurde der Redaktion aus einer vertrauenswürdigen Quelle der Mitschnitt eines Telefonats zugespielt, der heimlich im Büro unseres Oberbürgermeisters angefertigt wurde. Da haut's jedem Spion echt die Wanze raus!

Anruf aus dem Vorzimmer: Herr Dr. Lösel, da ist irgendein Herr Snouudn am Telefon. Vom Namen her wohl Oberpfälzer.

Christian Lösel: Das auch noch! Na gut. Bitte stellen Sie durch.

Edward Snowden: Hello, Herr Oberbürgermeister, ich bin -

Lösel: Stopp! Bevor Sie weiterreden: Haben Sie irgendetwas mit der Digitalisierung zu tun?

Snowden: What? Ja gut. Also im weiteren Sinne schon.

Lösel: Super! Fahren Sie fort.

Snowden: Ich heiße Ed Snowden, ich war Mitarbeiter des Geheimdiensts CIA und habe 2013 einen riesigen Überwachungsskandal der USA aufgedeckt.

Lösel: Und was hat das jetzt mit der Digitalisierung zu tun?

Snowden: Ich muss Sie warnen! Der russische Geheimdienst belauscht Sie, Mr. Lösel, und den gesamten Ingolstädter Stadtrat. Die hören Ihre Telefone ab, lesen Ihre E-Mails, erfassen alle Facebook-Postings und fertigen darüber geheime Dossiers an.

Lösel: Dossiers? Über alle?

Snwoden: Ja, es ist schlimm.

Lösel: Auch über diesen Lange von der Bürgergemeinschaft?

Snowden: Über alle Stadträte - bis auf Sepp Mißlbeck: Der hat keinen Computer, den die Russen hacken könnten. Wladimir Putin will ihm deshalb bald einen PC schenken lassen.

Lösel: Und die haben echt Dossiers über alle Stadträte? Das ist ja Wahnsinn! Das ist ja hervorragend! Moment mal bitte, Herr Snowden (er legt den Hörer weg, ruft auf einer anderen Leitung): Herr Klarner, Herr Klarner! Stoppen Sie die Aktion "Heimatkunde"! Das erledigt jetzt der russische Geheimdienst für uns. Diesen Synergieeffekt nehmen wir natürlich gerne mit! Wie? Herr Klarner muss gerade im Presseamt den Drucker richten? Aber für so was haben wir doch Techniker. (Pause) Ach so. Natürlich: höchste Geheimhaltungsstufe.

Snowden: Mr. Lösel, ich kann Sie nur warnen: Die Russen sind wirklich hochgefährlich!

Lösel: Die Bürgergemeinschaft Ingolstadt auch. Sagen Sie mal, Herr Snowden, warum sprechen Sie eigentlich so gut Deutsch?

Snowden: Weil mir in meinem Exil in Moskau so langweilig ist, schaue ich mir jeden Tag im Internet "Dahoam is dahoam" an.

Lösel: Wenn der Sepp Mißlbeck wieder mal in Moskau ist, bringt er ihnen zum Dank ein original Ingolstadt-Schlüsselbrett mit.

Snowden: Politisches Asyl in der Bundesrepublik wäre mir lieber.

Lösel: Also das schafft nicht mal Sepp Mißlbeck! Und was mache ich, wenn Sie der Horst Seehofer dann an der bayerischen Grenze abwehren und zu den Österreichern schicken lässt?

Snowden: Austria? O my God!

Lösel: Vorzimmer, rufen Sie bitte mal einen Schröder, Gerhard, in Hannover an. Der soll uns einen Kontakt zu Putin herstellen.

Fortsetzung folgt.