Pfaffenhofen
Der Spielerpass ist Geschichte

Kreisliga-Tagung in Pfaffenhofen: Im Amateurfußball reicht künftig ein Nachweis im Internet zur Spielberechtigung

17.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:01 Uhr

In der Spielberechtigungsliste im Internet reicht künftig ein Passbild, um an Amateurspielen teilnehmen zu dürfen. - Foto: Petri

Pfaffenhofen (DK) Das Ende für den Spielerpass, schlechte Nachrichten für die B- und C-Klassen, Änderungen der Sperren und der ewige Fall Wolfgang Inderwies: Die Kreisliga-Tagung Donau/Isar am Dienstagabend im Vereinsheim des FSV Pfaffenhofen hatte einiges zu bieten.

Zwei Stunden, 35 Minuten, 54 Sekunden. Es war ein langer Dienstagabend für die knapp 40 Vereinsvertreter der Donau/Isar-Kreisligisten. Aber: Er dürfte sich gelohnt haben, denn Kreisspielleiter Horst Kaindl und seine Kollegen hatten einige interessante Neuerungen in ihren Aktentaschen.

Die wohl Interessanteste: An Spieltagen ist in Zukunft kein Spielerpass mehr notwendig. „Es reicht, wenn in der Online-Spielberechtigungsliste ein Lichtbild des Spielers unter seinem Namen hochgeladen wurde. Der Pass muss nicht vorliegen, nicht nachgereicht werden und man hat auch keine Strafen zu befürchten“, erklärte Josef Bauer vom Sportgericht. Die einfachste Lösung: „Einfach den Pass einscannen, das Bild im PC ausschneiden und hochladen. So haben es einige Vereine auch schon gemacht“, berichtete Kaindl. Wer trotzdem weiter gerne die Passmappen durch die Gegend trägt, hat nun die Möglichkeit, den Spielerpass innerhalb von zehn Tagen nachzureichen. Fehlte bislang ein Pass am Spieltag, musste er binnen drei Tagen an den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) nachgeschickt werden.

Apropos Schicken: „Die Mannschaften in der B- und C-Klasse können in Zukunft nicht mehr erwarten, dass ein Schiedsrichter von uns zu den Spielen geschickt wird. Vor allem Vereine ohne einen eigenen Unparteiischen werden betroffen sein“, sagte Kreisschiedsrichterobmann Willi Schneider. In Schwaben sei das bereits der Fall. „Wir sind auf euch angewiesen. Wir können nur die Schiedsrichter auf die Spiele aufteilen, die ihr uns schickt“, so Schneider an die Vereinsvertreter.

Das Thema Schiedsrichter blieb im Mittelpunkt – auch wenn es wohl eher nicht das Ziel der BFV-Verantwortlichen war, auf der Tagung den Fall Wolfgang Inderwies neu zu diskutieren. Der Referee war vor Kurzem von einem ehemaligen Trainer im DONAUKURIER öffentlich kritisiert worden. Wie Schneider versicherte, wird Inderwies weiter in der Kreisliga zum Einsatz kommen. Abgehakt war das Thema deshalb aber noch nicht. „Mein Vater und zwei andere wurden einmal wahllos des Feldes verwiesen. Der Mann ist Polizeibeamter, meine Mutter geht seitdem auch nicht mehr auf den Fußballplatz. Das ist doch Willkür“, schimpfte Karlskrons Abteilungsleiter Dominik Krammer. „Der Wolfgang ist ein Schiedsrichter mit weit über 1000 Spielen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei jedem Spiel einen Zirkus gab. Er ist und war ein guter Schiedsrichter“, entgegnete Schneider. Dem stimmte auch Pfaffenhofens Schiedsrichterobmann Albert Schnell zu. „Der Wolfgang legt die Regeln manchmal strenger aus. Vielleicht sollte das manch anderer auch machen – und sich vor allem nicht alles gefallen lassen.“ Dennoch werde sich Schnell noch mal mit Inderwies zu den Vorwürfen unterhalten.

Nachdem die Emotionen ein wenig abgeklungen waren, gab es noch eine positive Nachricht für die Vereine: Rotsünder könnten zukünftig Glück im Unglück haben. Wer in einem Freundschaftsspiel des Feldes verwiesen wird, wird auch nur für zukünftige Freundschaftsspiele gesperrt. Analog ist es mit Pokalspielen oder bei Hallenturnieren. „Wenn es ein leichtes Vergehen ist“, schränkte Sportgerichtsleiter Bauer ein. „Eine Schiedsrichterbeleidigung oder eine Tätlichkeit in einem Freundschaftsspiel kann dann natürlich auch zu einer Sperre für die Punkt- oder Pokalspiele führen.“