Lenting
Der Solarpark kann kommen

Lentinger Bürger sollen sich über Genossenschaftsanteile an Rendite der Anlage beteiligen können

06.06.2021 | Stand 10.06.2021, 3:34 Uhr
Einen Solarpark wie hier bei Reichertshofen errichtet die Firma Anumar an der Autobahn auf Lentinger Flur. −Foto: Vogl (Archiv)

Lenting - Direkt an der A9 soll auf einem landwirtschaftlich genutzten, drei Hektar großen Grundstück ein neuer Solarpark entstehen.

Der Lentinger Gemeinderat billigte den Bebauungsplan nach der Abwägung der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und ließ sich über eine mögliche Bürgerbeteiligung in Form einer Energiegenossenschaft informieren.

Laut Angaben des künftigen Betreibers, der Firma Anumar, könnte der Solarpark zehn Prozent des Gemeindebedarfs an Strom decken und acht Prozent CO2 einsparen. Die Anlage soll mit einer maximalen Höhe von drei Metern errichtet und in gedeckten Farben gehalten werden. Der Zaun endet fünfzehn Zentimeter über dem Boden, um eine Durchlässigkeit für Kleintiere zu gewährleisten. Entsprechende Ausgleichsflächen wurden festgesetzt, eine Grenzbepflanzung soll geschaffen werden.

16 Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und eine private Stellungnahme stellte David Neidl vom Büro Neidl + Neidl aus Sulzbach-Rosenberg vor. Im Grunde hatten die Fachbehörden keine nennenswerten Einwände gegen den Bebauungsplan mit paralleler Flächennutzungsplanänderung. Immer wieder wurde in den Stellungnahmen auf die nahe Gashochdruckleitung hingewiesen, die bei der Planung berücksichtigt werden solle. Der betroffene Träger, die Stadtwerke Ingolstadt, hatte aber keine Einwände: Der Solarpark sei weit genug weg von der Leitung, hieß es in der Stellungnahme. Auch naturschutzrechtliche Belange wurden von der Verwaltung geprüft und mit eingearbeitet. Die private Einwendung kam von einem Anlieger und betraf eine Drainage. Hier sei man sich aber bereits über das weitere Vorgehen einig geworden, sagte Neidl. Den Billigungs- und Auslegungsbeschluss trafen die Räte dann einstimmig.

Andreas Klier von der Firma Anumar und Vorstand Thomas Wienhardt von EnergieVision aus Schrobenhausen stellten eine mögliche Bürgerbeteiligung in Form einer Energiegenossenschaft vor. Die Bürger könnten sich mit geringen Beträgen ab 500 Euro an der Rendite der Anlage beteiligen. Dazu würden die Betreiber 25 Prozent ihrer Anteile anbieten. Das Besondere an EnergieVision sei, dass Überschüsse für christlich-soziale Zwecke zur Verfügung gestellt werden, betonte Wienhardt. Die Bürger seien drei Jahre lang mit ihren Genossenschaftsbeiträgen gebunden. Die Haftung sei auf die Einlage beschränkt. Allerdings gäbe es keine fixierte Rendite - diese richte sich nach dem tatsächlichen Ertrag. Sprich, wenn die Sonne kräftiger und häufiger scheint, produziert die Anlage mehr Strom und somit auch mehr Rendite.

Wolfgang Hüttner (CSU) wollte wissen, wie hoch die Rendite im Schnitt sei. "In den letzten Jahren lag diese zwischen drei bis fünf Prozent", antwortete Andreas Klier. Die Anlage soll spätestens nächstes Frühjahr in Betrieb gehen und bei einem "Tag des offenen Solarparks" der Bevölkerung vorgestellt werden. Genaue Modalitäten zur Bürgerbeteiligung sollen nun in einem Ausschuss entschieden werden.

DK