Der Service bleibt der Gleiche

19.10.2006 | Stand 03.12.2020, 7:26 Uhr

Neuburg (ahl) In neuen, modernen und unter Umweltaspekten klimatisierten Räumen arbeiten die Angestellten der Stadtwerke seit ihrem Umzug in den Neubau an der Heinrichsheimstraße 2, wo geothermische Betonkernaktivierung für angenehmes Raumklima sorgt. Von üppigem Grün umgeben, in angenehmer Nachbarschaft mit der Stadtgärtnerei und äußerst verkehrsgünstig im geographischen Zentrum der Großen Kreisstadt Neuburg gelegen, verspricht sich der Leiter der Stadtwerke, Hans-Jürgen Hill, optimale Arbeitsbedingungen, die seinen Mitarbeitern "den Stress im Energiewettbewerb zumindest von der Seite des Arbeitsplatzes her etwas leichter machen" sollen.

Aus dem Jahr 1903 stammte der alte Gebäudekomplex der Stadtwerke Neuburg am Unteren Brandl. Angefangen hatten die Stadtwerke in der Phase der ersten Stromversorgung mit einer kohlebefeuerten Dampfturbine, die lange Jahre für elektrische Energie, Straßenbeleuchtung und die ersten Gewerbebetriebe sorgte. Weil die Dampfmaschine auf viel Wasser angewiesen war, bewährte sich der Standort nahe der Donau zunächst.

Die Zufahrten erwiesen sich jedoch im Laufe der Jahrzehnte als immer unzureichender, und als 1995 das Stromversorgungsgebiet vergrößert und die Gasversorgung übernommen wurde, waren die Kapazitätsgrenzen des Betriebsgeländes am Brandl schnell erreicht, weshalb Lagerstätten an Hochbehälter, in die Keller der Bäder, das alte Wasserwerk am Saliter, die Gasübergabestation in der Krautgasse und an Fremdfirmen ausgelagert wurden.

Sechs Millionen Euro

Das Jahrhunderthochwasser 1999 drohte nicht nur die Innenstadt zu überschwemmen – was letztendlich zu der Neugestaltung des Donaukais führte – sondern hat die Stadtwerke bis zum unteren Stockwerk überspült und erheblichen Schaden an den Fundamenten des ehrwürdigen Hauptbaus verursacht. Nach zwei weiteren Jahrhunderthochwassern schätzte ein Architekturbüro die Sanierungskosten auf rund 3,5 Millionen Euro.

Sanierungskosten plus Zufahrtsprobleme, die besonders in Notfällen zu Buche schlagen würden, bewogen die Verantwortlichen im Jahr 2000 dazu, eine Umsiedelung ins Auge zu fassen und eine Projektstudie an das Fachbüro T & O in Auftrag zu geben. Das Liegenschaftsamt bot den Stadtwerken insgesamt sieben mögliche Standorte, teilweise verlassene Industrieanlagen, zu Absiedelung und Neubau an. Im Dezember 2002 beschloss der Werkausschuss, die Stadtwerke baldmöglichst auf das Gelände südlich des Bauhofs auszulagern – Kostenpunkt insgesamt sechs Millionen Euro.

Ein begrenzt-offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit der Bayerischen Architektenkammer im November 2003, wurde im Stadtbauamt durch Diplomingenieurin Julia Pirngruber, die Diplomingenieure Hubert Hartmann und Alexander Regler unter Mitarbeit von Georg Engel und Claudia Vogelsang betreut und geprüft. Angenommen und umgesetzt wurde schließlich der Entwurf des Teams Reindl & Partner, nachdem die Dachkonstruktion verstärkt und eine Photovoltaikanlage installiert worden waren.

Am 27. Juni 2005 um 11.30 Uhr erfolgte dann der erste Spatenstich und im September 2006 der Umzug, von dem die Kunden allerdings wenig mitbekommen haben, denn die Neuburger Stadtwerke bleiben unter der gleichen Telefonnummer erreichbar, am guten Service ändert sich nichts.