Manching
Der sechste Anlauf

Die Gewerbemesse Manching soll jetzt vom 17. bis 19. September stattfinden

02.06.2021 | Stand 06.06.2021, 3:33 Uhr
Mittlerweile ein völlig ungewohntes Bild: Tausende Besucher strömten in den vergangenen Jahren jeden Tag zur Manchinger Gewerbemesse auf dem Barthelmarktgelände in Oberstimm. −Foto: DK-Archiv

Manching/München - Nicht nur die Fachwelt wird vom 10. bis 12. Juli gebannt nach München blicken.

An diesem verlängerten Wochenende findet auf dem Messegelände in Riem die TrendSet statt, nach eigenen Angaben die größte internationale "Fachmesse für Interiors, Inspiration, Lifestyle" im südlichen deutschsprachigen Raum - die Öffentlichkeit muss allerdings draußen bleiben. Dennoch ist diese TrendSet nicht nur für Walter Schauß von größtem Interesse. Neben dem langjährigen Organisator der Manchinger Gewerbemesse blicken auch viele Politiker und Firmen aus ganz Bayern auf das Messegelände in München: Denn das Kabinett hat die TrendSet zur Pilotmesse erklärt.

"Da Organisation und Durchführung von Messen einer lange Vorlaufzeit bedürfen, führen kurzfristig von der Politik angesetzte Erleichterungen in diesem Bereich nur zu einem langsamen und allmählichen Hochfahren des Messebetriebs", so der Ministerrat nach seiner Sitzung vom 18. Mai. Daher sollte "bei einer anhaltend günstigen Entwicklung des Infektionsgeschehens eine allgemeine Wiederaufnahme des Messebetriebs spätestens zum 1. September 2021 möglich sein". Die tatsächliche Durchführung hänge vom weiteren Verlauf des Pandemiegeschehens ab. Um nun "die notwendigen, äußerst komplexen Hygienekonzepte bereits im Vorfeld einer möglichen Öffnung erproben zu können", beschloss das Kabinett weiter, die Messe TrendSet als Pilotmesse laufen zu lassen. Mit den daraus gewonnenen Erfahrungen soll das weitere Vorgehen im Messebereich geregelt werden.

Dass Messen einer langen Vorlaufzeit bedürfen, weiß wohl keiner besser als Walter Schauß. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert organisiert er jetzt schon die Manchinger Gewerbemesse am Barthelmarktgelände in Oberstimm. 24 Mal ging sie ganz normal über die Bühne - mal mit mehr, mal mit weniger Besuchern. "Ich habe vorgehabt, dass die 25. Gewerbemesse was ganz Besonderes wird", sagt Schauß und fügt hinzu: "Das wird sie jetzt auch. " Seinen Humor lässt sich der Veranstalter nicht nehmen - auch nicht von Corona. Denn die Pandemie ist Schuld daran, dass er genau die 25. Auflage mittlerweile schon das fünfte Mal verschieben musste. Jetzt steht der Termin für den sechsten Anlauf: Freitag bis Sonntag, 17. bis 19. September, und damit eine Woche vor der Bundestagswahl.

Auf der einen Seite soll es eine ganz normale Gewerbemesse werden wie früher - auf der anderen Seite steht sie unter speziellen Auflagen. "Es wird wieder eine große Familienmesse", verspricht Schauß: eine Einkaufs- und Informationsmesse mit einem attraktivem Rahmenprogramm für alle Altersgruppen. Schauß versteht die Manchinger Gewerbemesse seit vielen Jahren schon als eine Werbeplattform für Gewerbetreibende aus Handel, Handwerk und Dienstleistung, Lifestyle, Mode und Kunst, verbunden mit einem großen Gartenmarkt. "Der Stil bleibt gleich", betont Schauß. Zu dem umfangreichen Warenmarkt sollen im September noch etliche Fahrgeschäfte mit Vorführungen und Aktionen von Vereinen und Verbänden hinzukommen. Geplant sind weiter ein Biergarten, Imbissstände, Live-Musik und Tanz. "Es wird eine Art kleines Volksfest", sagt Schauß.

Wegen der Pandemie und der damit verbundenen Auflagen (die derzeit freilich noch nicht klar sind) wird sich dennoch noch einiges ändern. "Das ist derzeit noch eine ziemlich vage Geschichte", sagt Schauß ganz realistisch, "das verlangt Flexibilität". Fest steht dagegen jetzt schon, dass es im Gegensatz zu früher ein einziges, großes Zelt geben wird sowie - nach jetzigem Stand zumindest - Teststationen und eine Belüftung. Auch die Zahl der Besucher wird wohl limitiert werden. Deutlich erhöhen muss Schauß dagegen das Personal, nicht zuletzt wegen der Hygienevorschriften.

Auch die Firmen und Händler - bis jetzt liegen knapp 200 Anmeldungen vor - werden sich wohl auf einige Vorgaben einstellen müssen. Die größte Änderung: Der Organisator muss erstmals Eintritt verlangen, wobei Kinder bis 14 Jahre frei bleiben sollen. Wegen der Auflagen, die wohl kommen werden, steigen auch die Ausgaben - doch die Unsicherheit in Sachen Corona und den Bestimmungen dazu bleibt. "Das Risiko trägt der Veranstalter", betont Schauß. Das Barthelmarktgelände wird deswegen umzäunt und es wird erstmals auch Online-Tickets geben. Und noch eine Änderung: Die Gewerbemesse geht über drei volle Tage von 10 bis 18 Uhr. Mehr Informationen gibt es auf der Homepage www. gmm2021.de.

DK