Hilpoltstein (bsx) Sie kann es nicht lassen: Obwohl heuer für Christina Buchmüller als Burggräfin einige Termine und Verpflichtungen anstehen, hat die 47-Jährige darauf bestanden, auch in diesem Jahr für den guten Zweck die Häkelnadeln klappern zu lassen.
Heraus gekommen sind 200 Schlüsselringe – natürlich in Schwarz und Gelb, den Farben der Stadt. „Ganz klar, keine Frage“, sagt Buchmüller.
Die kleinen Häkeleien werden auch in diesem Jahr am Burgfestsonntag gegen eine Spende bei den Bettlern und Zigeunern verteilt: „Wer mindestens fünf Euro gibt, der bekommt als Dankeschön so einen Anhänger, für Spenden unter fünf Euro gibt’s einen Keks“, erklärt Buchmüller. „Nur die Plätzchen habe ich heuer nicht selbst gebacken, das habe ich einfach nicht geschafft“, sagt Buchmüller gut gelaunt. Wie auch die vergangenen vier Jahre schon kommen die gesammelten Spenden einem guten Zweck zu. Und genau an dieser Stelle kommt Dieter Popp ins Spiel. Er ist der stellvertretende Vorsitzende des Museums- und Heimatvereins Hilpoltstein, an den heuer gespendet wird. „Damit die Burg erlebbarer wird“, erklärt er auch gleich, wofür das Geld eingesetzt werden soll. „Es geht weniger um Instandhaltungsarbeiten als vielmehr darum, Touristen mehr bieten zu können.“
So soll der Fokus in diesem Herbst ganz auf dem Küchenbereich um den Bergfried liegen. „Wir denken da an eine Bedachung und neue Fußböden“, sagt Popp. „Im nächsten Jahr ist dann der obere Burghof dran, dort wo Theater gespielt wird. Der soll für Touristen geöffnet sein, ohne dass sie eine Führung machen müssen“, erzählt er schon voller Tatendrang. Da sei es schon eine feine Sache, dass Buchmüller für den Verein zur Häkelnadel gegriffen habe. „Und das Geld wird wirklich eins zu eins für die Burg eingesetzt“, betont er. Auch Christina Buchmüller freut sich, dass ihre kleinen Basteleien einen Teil zur Verschönerung der Stadt beitragen und auch immer so gut angenommen werden: „Die Bettler ziehen zwar herum, aber mittlerweile kommen die Leute sogar schon auf uns zu; das Ganze ist zum Selbstläufer geworden“, freut sie sich. „Ich finde es einfach wichtig, etwas für Hilpoltstein zu tun.“
Deshalb hat sie auch jetzt schon Ideen fürs nächste und sogar das übernächste Jahr. „Ich will noch etwas für den Obst- und Gartenbauverein und für die Feuerwehr machen“, sagt Buchmüller . Und bei so viel Enthusiasmus glaubt man ihr sofort, dass sie die die zehn Minuten für die Anfertigung eines Anhängers – das macht insgesamt rund 33 Stunden Arbeit – gerne auf sich genommen hat. „Ich hab mich in den Garten geschmissen und so ging das ganz gut“, erzählt die Burggräfin.
Die Bettler und Zigeuner sind übrigens am Sonntag, 3. August, ab 11 Uhr auf dem Burgfest unterwegs.
