Eichstätt
"Der schlechteste Platz der gesamten Liga"

Beim 0:0 zwischen dem VfB Eichstätt und Gundelfingen sorgt nur der Gästetrainer für einen Aufreger

18.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:42 Uhr

Hält den Punkt fest: VfB-Keeper Max Dörfler - Foto: Traub

Eichstätt (sfj) Sportliche Höhepunkte gab es beim torlosen Unentschieden am Samstagnachmittag in der Fußball-Landesliga Süd zwischen dem VfB Eichstätt und dem FC Gundelfingen nicht zu sehen. Nach dem Spiel sorgte Gästetrainer Armin Resselberger dann aber doch noch für einen Aufreger.

„Eichstätt ist ja wirklich eine schöne Stadt“, begann Resselberger etwas schmeichelhaft seine Analyse, ehe er zu seiner Kritik ausholte. „Aber dieser Platz ist wahrlich keine Werbung für die Stadt. Das ist der Schlechteste der gesamten Liga.“ Nach diesem mageren 0:0 hat damit erstmals ein Trainer einer Gastmannschaft öffentlich ausgesprochen, was viele beim VfB Eichstätt schon länger denken. Während sich die Gegner erst an die schwierigen Platzverhältnisse gewöhnen müssen, hat man sich beim VfB mangels Alternativen mit dem holprigen Geläuf arrangiert. „Spielerisch war auf diesem Rasen nichts möglich“, sagte Resselberger.

Freilich steckte in seiner Kritik auch etwas Frust, denn „wir besaßen die klareren Chancen und hätten dieses wichtige Spiel durchaus für uns entscheiden können.“ Dem konnte auch VfB-Trainer Jürgen Steib nicht widersprechen. „Wir hatten zwei Mal Glück, als kurz nach der Pause der Ball von der Latte zurück ins Feld sprang und Marcus Mattick in der Schlussminute freistehend vergab“, sagte Steib. Mit dieser insgesamt gerechten Punkteteilung können die Eichstätter jedenfalls besser leben, als der FC Gundelfingen. Zwar tritt der VfB etwas auf der Stelle, doch der Abstand auf den begehrten Rang acht beträgt nach wie vor nur zwei Punkte.

Ein großes Kompliment richtete Steib vor allem an Torhüter Max Dörfler, der an seinem 20. Geburtstag kurzfristig den Platz zwischen den Pfosten einnahm. Weil sich Sebastian Felleiter beim Aufwärmen eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen hatte, war Steib kurz vor der Partie zum Umstellen gezwungen. „Er hat seine Sache ganz hervorragend gemeistert“, sagte Steib. Schon nach zehn Sekunden hatte das VfB-Eigengewächs seine erste Bewährungsprobe zu bestehen, als er dem FC-Torjäger Stefan Winkler den Ball vom Fuß fischte und einen frühen Rückstand verhinderte.

Die Gäste versteckten sich beileibe nicht deckten immer wieder Lücken in der Eichstätter Hintermannschaft auf. So auch in der 9. Minute, als Viktor Stoll in höchster Not Stefan Kerle gerade noch beim Torschuss hindern konnte. Danach festigten sich die Mannen um Abwehrchef Benjamin Schmidramsl, so dass der VfB auch immer besser ins Spiel fand. Nach einem Freistoß von Andreas Schuster irritierte Stoll den Gästetorhüter Rafael Kiebler, doch der Ball flog um Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Nur eine Zeigerumdrehung später hatte Tobias Eisenschenk die Führung auf dem Fuß. Nach einer scharfen Hereingabe von Felix Winkelmeyr scheiterte der Eichstätter Sturmtank jedoch aus drei Metern an Kiebler (31.).

Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag: Kerle kam aus zehn Metern völlig frei zum Schuss, zimmerte den Ball zum Glück für den VfB aber nur an die Unterkante des VfB-Gehäuses, von wo er wieder ins Feld prallte und Dörfler die Situation entschärfen konnte. Nach einer Stunde versuchten beide Trainer durch Auswechslungen frischen Schwung ins Spiel zu bringen, was aber erst in der letzten Viertelstunde zum Tragen kam. Beide Teams suchten nun die Entscheidung und erhöhten deutlich das Tempo. In der 85. Minute bewahrte Kiebler die Gäste vor dem Rückstand, als er sich bei einem Schuss des eingewechselten Markus Jörg aus 15 Metern mächtig strecken musste.

Im Gegenzug ließ sich Dörfler nicht überraschen, als Christopher Wirth aus 12 Metern die kurze Ecke wählte. In der Schlussminute hatte der erst kurz zuvor eingewechselte Marcus Mattick den Siegtreffer für Gundelfingen auf dem Fuß, als er nach einer Kopfballverlängerung völlig frei vor der Dörfler auftauchte. Doch der VfB-Schlussmann blieb lange stehen, so dass Mattick den Heber aus acht Metern neben das Tor setzte.

Doch auch der VfB Eichstätt bekam noch einmal eine Chance, um vielleicht doch noch den schmeichelhaften Siegtreffer zu erzielen. In der Nachspielzeit ließ sich FC-Keeper Kiebler bei einem Freistoß von Christoph Biedermann verladen, doch sowohl Stoll als auch der eingewechselte Benjamin Hackner rutschten am Ball vorbei, so dass es beim torlosen Unentschieden blieb.

VfB Eichstätt: Max Dörfler, Viktor Stoll, Simon Böhm, Dominik Schmidramsl (72. Markus Jörg), Benjamin Schmidramsl, Max Zischler, Andreas Schuster, Felix Winkelmeyr (76. Benjamin Hackner), Marco Newald (56. Christoph Biedermann), Marco Witasek, Tobias Eisenschenk.

FC Gundelfingen: Rafael Kiebler, Raffaele Rufrano, Christoph Schnelle, Peter Struck, Michael Mayerle, Florian Prießnitz, Christoph Wirth (73. Bernd Scheu), Stefan Kerle (83. Marcus Mattick), Manuel Müller, Stefan Winkler (76. Christopher Wirth), Rene Schröder.

Tore: Fehlanzeige. – Schiedsrichter: Jan Hoffmann (TSV Röthenbach/ Pegnitz). – Zuschauer: 330.