Ingolstadt
Der Schlager feiert Party

Florian Silbereisen, DJ Ötzi und andere bekannte Künstler verbreiten gute Stimmung in der Saturn-Arena und das Publikum ist begeistert

02.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:12 Uhr

Fast alle Künstler auf der Bühne: Das geschah nicht selten bei der dreistündigen Show, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. - Foto: Weinretter

Ingolstadt (DK) "Die Party des Jahres" hatte Florian Silbereisen vor Beginn seiner aktuellen Tournee versprochen. Nun kam "Das große Schlagerfest", das er nicht nur moderiert, sondern aktiv mitgestaltet, nach Ingolstadt, und es stellte sich heraus, dass der Entertainer nicht übertrieben hatte.

In der ausverkauften Saturn-Arena gingen die Zuschauer von der ersten Minute an voll mit. Silbereisen und seine Kollegen hielten sich auch nicht groß mit Vorgeplänkel auf, sondern starteten von Anfang an durch - Feuereffekte inbegriffen.

Schlager mögen nicht gerade jedermanns Geschmack sein, doch der hervorragend durchchoreografierte und mit Knalleffekten versehene Liveact begeisterte ein gut durchmischtes Publikum.

Da waren zunächst die "fünf Jungs in Lederhosen", wie der Moderator sie ankündigte. Sie zeigten sich zunächst in rustikaler Kleidung samt Bergstiefel, lieferten tänzerische Einlagen, vor allem aber erwiesen sie sich als ausgezeichnete Sänger. Der Voxxclub, wie die Bavaria-Rocker sich nennen, pflegt zwar den alpenländischen Musikstil, den das Ensemble, auch durch die Kleidung, ironisch bricht. Richtig gut tanzen kann die DDC, die Dancefloor Destruction Crew, eine Showgruppe, die unter anderem Breakdance vom Feinsten, und Hip-Hop zeigt. Effektvolle Elemente, Hebefiguren und Würfe gehören ebenso dazu wie witzige Arrangements.

Ein Stimmungsgarant ist DJ Ötzi, der mit neuen Liedern und natürlich dem unverwüstlichen "Anton aus Tirol" auftrat. Er stellte unter Beweis, dass er auch gut im Dancefloorbereich unterwegs ist. Ihn animierte Florian Silbereisen sogar, eine kesse Sohle aufs Parkett zu legen - obwohl "Ötzi" vehement widersprach: "Das will keiner sehn." Aber das panthererprobte Publikum forderte lautstark: "Wir woll'n dich tanzen sehn." Was blieb ihm also übrig? Zu Dschingis Khans "Moskau" wagte auch "Ötzi" einige verwegene Schritte.

Den - einzigen - weiblichen Akzent setzte die ebenso sympathische wie stimmgewaltige Sarah Jane Scott, eine gebürtige Amerikanerin, die den deutschen Schlager für sich entdeckt hat. Sie zählt eigentlich noch zu den Newcomern, hat aber schon Hits gelandet, darunter ihr "Hallo, hallo", das sie natürlich sang. Aber sie hatte auch bekannte Schlager von Conny Francis ("Schöner fremder Mann") oder Gitte ("Ich will 'nen Cowboy als Mann") einstudiert. Dabei ballerte sie tatsächlich mit zwei Colts in die Luft und schoss einen Leuchter herunter - einer der vielen Gags im Laufe des Abends. Unter ihren Darbietungen waren Duette mit dem unermüdlichen und wandlungsfähigen Florian Silbereisen, der eine weitere Überraschung dabei hatte: Den zweiten Teil der Show bestritt in weiten Teilen KLUBBB3. Die Formation besteht aus dem Holländer Jan Smit, Christoff, einem Star aus Belgien, und eben Florian Silbereisen. Die drei schlossen sich vor etwas über einem Jahr zu einer Gruppe zusammen, aus reinem Spaß, wie der Moderator versicherte, und seither räumen sie die deutschen Charts ab. Kein Wunder, wenn man die drei auf der Bühne erlebt. Und dass sie bei aller Konzentration und Professionalität Spaß haben, merkt man bei ihnen sofort. So wechselten sich Medleys, modern arrangiert, und neue Lieder ab.

Die Bühnentechnik tat ein Übriges: Die große, zweigeteilte Videoleinwand ließ sich vielseitig einsetzen, auf Extrabildschirmen liefen Texte mit. Pyrotechnik kam zum Einsatz, ein Vorhang aus Funken regnete herab, Kanonen verschossen Konfetti in Maxigröße, riesige bunte Luftballons taumelten durch die Menge. Die Zuschauer tanzten, schunkelten und sangen aus voller Kehle. Für Hardcore-Fans war ein eigener Bereich direkt an der Bühne eingerichtet. Alles Stehplätze, sodass genug Platz für Tanzschritte vorhanden war, was auch ausgiebig genutzt wurde.