Eichstätt
"Der Residenzplatz ist mein Lebenswerk"

Eichstätts früherer Baudirektor Edmund Endl feiert heute seinen 90. Geburtstag – Seine Sorge gilt dem Stadtbild

01.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:39 Uhr

Baudirektor Edmund Endl (rechts) im Gespräch mit Pater Michael Huber vor der Mariensteiner Sankt-Anna-Kirche. - Foto: je

Eichstätt (je) Baudirektor in Ruhe Edmund Endl (Marienstein) hat als Leiter des Staatlichen Hochbauamts Eichstätt höchste Verdienste um den Erhalt und die Sanierung von Denkmälern in Staatsbesitz nicht nur in Eichstätt, sondern in mehreren „Winkeln“ Bayerns erworben. Dafür wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz, der Denkmalschutzmedaille und der Ehrenplakette der Stadt Eichstätt geehrt.

Am heutigen Montag kann er seinen 90. Geburtstag feiern.

Geboren am 2. April 1922 in München besuchte er die Luitpold-Oberrealschule. Als junger Mann musste er in den Krieg ziehen und konnte gerade noch vor der Schließung des berüchtigten Todeskessels wegen einer Verwundung Stalingrad verlassen. Nach kurzer Gefangenschaft kam er 1945 nach München zurück und studierte an der Technischen Universität München Architektur. An verschiedenen Staatlichen Hochbauämtern war Endl danach tätig, ehe er 1963 nach Eichstätt kam und hier 1970 Behördenchef wurde, „gerade als die Mariensäule saniert werden musste“. Die Gestaltung des Residenzplatzes im Sinne das Hofbaumeisters Mauritio Pedetti war für ihn Ehrensache. „Der Residenzplatz ist mein Lebenswerk.“

Einige seiner Stationen waren Burghausen, wo er an der Restaurierung der längsten Burganlage Europas beteiligt war, Wasserburg und Rosenheim. Von dort aus war der Architekt mit der Wiederherstellung des Königsschlosses Herrenchiemsee befasst. Später waren seine Aufgabenfelder unter anderem Schloss und Zeughaus in Ingolstadt und schließlich die Eichstätter Willibaldsburg. Dabei erinnert sich Endl an die Einfahrt in den 73 Meter tiefen Burgbrunnen. „Das war abenteuerlich, Angst hab’ ich aber nicht gehabt“, erzählt er.

„Der Denkmalschutz und die Rettung historischer Bausubstanz für nachfolgende Generationen sind mir ein Herzensanliegen“, sagt Edmund Endl. Als ein gelungenes Beispiel erwähnte er die Sicherung des Hauses Paradeis am Marktplatz. Das Stadtbild erhalten sei eine wunderbare Tätigkeit. Dieser widmete er sich mit missionarischem Eifer. Beigestanden sei ihm dabei immer Landrat Konrad Regler, während er mit der Stadt seine Probleme hatte. Mit dem künftigen Oberbürgermeister Andreas Steppberger habe er bereits Kontakt aufgenommen, um ihn für den Schutz des Kulturguts zu gewinnen.

Im Mai 1987 wurde Baudirektor Edmund Endl in den Ruhestand verabschiedet. Den Lebensabend verbringt er mit seiner Frau Liselotte in Marienstein mit Blick auf die Willibaldsburg im Osten und die Sankt-Anna-Kirche im Westen.