Eichstätt
Der Reiz lithographischer Porträts

Der Künstler Jochen Lebert stellt eindrucksvolle Lithographien im Museum des Jurahausvereins aus

17.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Der Künstler Jochen Lebert aus Sammenheim bei Gunzenhausen führt seine Besucher durch die Ausstellung "Lithographien" im Museum Jurahaus. - Foto: Kusche

Eichstätt (HK) Malerei, Grafik, Plastik, Objektkunst, architekturbezogene Arbeiten - kein Bereich der Kunst ist Jochen Lebert fremd. Doch die Lithographie übt einen besonderen Reiz auf den Künstler aus Sammenheim aus. Im Museum des Jurahausvereins eröffnete Lebert jetzt seine Ausstellung "Lithographien".

Sein ganzer Stolz steht mitten im Wohnzimmer: die kleine, aber zentnerschwere gusseiserne Handpresse der Gebrüder Heim aus Offenbach: "Nach 20 Jahren Pause bin ich durch einen glücklichen Zufall zu dieser alten, zerlegbaren Presse gekommen; die Lithographie hat mich wieder gereizt", schmunzelt Jochen Lebert. Und er praktiziert dieses Kunsthandwerk mit größter Begeisterung und mit herausragendem Erfolg. Zwei Semester hat Lebert damals, 1958 bis 1964, Lithographie während seines Studiums der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München und der Hochschule für Bildende Kunst Berlin bei Charles Crodel, Mac Zimmermann und Max Kaus studiert. Erst in den 1970er-Jahren entdeckte er die Lithographie und ihre Faszination wieder. Seitdem widmet er sich immer wieder diesem wunderbaren Handwerk, das, wie Lebert betont, nicht nur körperlich, sondern auch handwerklich anspruchsvoll sei, aber ungemein viele experimentelle Möglichkeiten biete.

Ein großes Spektrum an Kunst von der Malerei über Plastiken aus Holz, Ton, Stein bis hin zur Druckgrafik - eine große Vielseitigkeit zeichne Jochen Lebert aus, wie Vereinsvorsitzende Eva Martiny erläuterte. Seine Lithographien seien ein starker und unverwechselbarer Ausdruck moderner Kunst, die Lebert mit der alten Lithographietechnik auf dem heimischen Kalkstein zu besonderer Geltung bringe, so Martiny.

Überaus ausdrucksstark präsentieren sich seine knapp 20 Lithographien, in der Mehrzahl eindrucksvolle Porträtdrucke von Persönlichkeiten, die Lebert in spezifischer Weise fasziniert oder gereizt haben. Da ist das Porträt Napoleons, dessen jungenhafter Gesichtsausdruck wie in eine Steinfigur gemeißelt wirkt. Oder die "Französin", ebenfalls mit edler Kopfbedeckung und ausdrucksvollem Gesichtsausdruck. Es sind wunderbare Porträtarbeiten, die sich in der Ausstellung präsentieren.

Die Ausstellung "Lithographien" von Jochen Lebert ist bis Sonntag, 6. November, jeweils mittwochs, 9 bis 12 Uhr, freitags, 12 bis 16 Uhr und sonntags, 12 bis 14 Uhr im Museum Das Jurahaus, Rotkreuzgasse 17, zu sehen.