Schrobenhausen
Der Ratsch muss diesmal ausfallen

Der Wochenmarkt war gestern Vormittag gut besucht- Kunden halten sich an die Abstandsregeln

02.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:37 Uhr
Auf einen Sicherheitsabstand achteten gestern Vormittag fast alle Besucher des Wochenmarkts. Vor den Ständen bildeten sich so teilweise lange Schlangen. −Foto: Wöhrle

Schrobenhausen - Der Schrobenhausener Wochenmarkt geht weiter.

Gestern Vormittag sei in Lenbachstraße schon wieder viel mehr losgewesen als noch in der vergangenen Woche, war die einhellige Meinung der Händler, die gekommen waren. Zehn Stände reihten sich aneinander und boten eine große Auswahl an frischen Lebensmitteln an: Obst, Gemüse und Salate, Brot und Backwaren, Wurst und Fleisch, Käse, Fisch und Feinkostprodukte wie Oliven und eingelegte Köstlichkeiten.

Was aus einiger Entfernung noch aussah wie ein ganz normaler Markt, entpuppte sich beim Näherkommen dann doch wie ein Einkaufstag in Coronazeiten. Die Passanten gingen sich soweit wie möglich aus dem Weg, an den Warteschlangen vor den Verkaufsständen wurde auf einen Mindestabstand von eineinhalb Metern geachtet. Einige Marktbesucher waren auch mit Gesichtsmasken unterwegs, zu sehen gab es medizinische Produkte, aber auch selbst gefertigte, farbenfrohe Modelle. Die Marktkunden beeilten sich und erledigten ihre Einkäufe einigermaßen schnell, der sonst übliche Ratsch unter Bekannten fiel den Einschränkungen aufgrund der Coronakrise zum Opfer. Von den normalerweise zusammenstehenden Gruppen älterer Herrschaften war gestern nichts zu sehen.

Dennoch waren die meisten Händler mit dem gestrigen Geschäft zufrieden. Die Verkäuferin am Stand der Edelshausener Bäckerei Mayr hatte besonders gute Laune, hatte sie doch am späten Vormittag bereits etliche Kundschaften bedient, die sich ausdrücklich bei ihr bedankten, dass sie zum Schrobenhausener Wochenmarkt gekommen war.

Einige Verkaufsstände weiter, bei der Hofmetzgerei Völler, stehen ebenfalls etliche Kunden an - mit entsprechendem Abstand. "Wir sind sehr zufrieden", betont Daniela Michl, die gerade Wurst aufschneidet. "Wir wären unglücklich, wenn der Markt nicht mehr stattfinden würde. "

Oliver Schön, der mit seinem Käsewagen von Höchstätt auf dem Schrobenhausener Wochenmarkt kommt, ist ebenfalls einigermaßen zufrieden mit den Geschäften. Er hat beobachtet, dass die Kunden in Schrobenhausen eher am Morgen und am frühen Vormittag auf den Markt gehen. "Ab 12 Uhr ist hier nichts mehr los", bedauert er.

Gut besucht wie immer war gestern auch der große Stand von Biobauer Lorenz Hanfbauer aus Holzkirchen. "Bei mir läuft es gut", erklärt er, während die Marktbesucher an seinem Stand mit dem vorgeschriebenen Abstand anstehen. Damit das auch niemand vergisst und seinem Vordermann zu nahe rückt, hat Hanfbauer rote Schilder mit einem entsprechenden Hinweis aufgehängt. "Letzte Woche habe ich solche Schilder an meine Marktnachbarn verteilt", erzählt er und berichtet, dass er selbst schon seit Wochen schriftlich auf den Mindestabstand hinweise - schon bevor das zu einer Auflage gemacht worden sei. "Die Leute halten sich dran", freut sich Lorenz Hanfbauer nicht nur über seinen gut gehenden Marktstand, sondern auch über das einsichtige Verhalten seiner Kunden.

SZ