Der rasante Wandel in der Sportwelt

29.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:46 Uhr
Timo Schoch
Stellen den neuen Bereich vor: Geschäftsführer Florian Holste (links) sowie Kickbox-Weltmeister und Gesellschafter Dardan Morina. −Foto: Schoch

Das Ingolstädter Unternehmen Achtzig20 hat sich während der Corona-Zeit vergrößert. Zu den Geschäftsbereichen Consulting, IT-Softwareentwicklung, Marketing, Coaching und Unterstützung von Start-ups kam nun der Bereich Sports hinzu. Dabei sollen Vereine und Einzelpersonen von der Erfahrung der rund 150 Mitarbeiter im Bereich der Digitalisierung, Social Media und im Marketing profitieren.

Ingolstadt - "Und heute sitzt jemand vor dem Mikro, den ich, glaube ich, nicht wirklich lange vorstellen muss", beginnt die Moderatorin die Sendung, während die Kamera neben dem ehemaligen FC Ingolstadt-Profi Andreas Buchner auch das Logo von Achtzig20 zeigt. Die Aufzeichnung der in der Corona-Krise begonnenen Podcast-Folge des Fußballklubs FC Ingolstadt wurde in der Loge des Unternehmens gedreht. Und der Schriftzug von Achtzig20 passt perfekt ins Bild, was sich die Macher um Geschäftsführer Florian Holste ausgedacht haben. Subtil sollen beispielsweise in Videos, in Podcasts oder in Talks die Werbepartner und werbenden Unternehmen einen Platz für ihr Logo oder ihren Schriftzug finden.

"Im Grunde machen wir damit nichts anderes als Hollywood seit vielen Jahren in ihren Spielfilmen", sagt Holste. Nur während in den Blockbuster-Streifen die Logos von Produkten der Konzerne wie Apple eingeblendet werden, zeigen die Macher von Achtzig20 eben regionale Unternehmen. So erscheint das Logo eines Bierbrauers oder es wird aus dessen Glas getrunken, während das Logo in die Kamera zeigt. So funktioniert die Vermarktung in der digitalen Welt.

Zu Beginn der Corona-Zeit wurde der Hollywood-Gedanke bei Achtzig20 vertieft. Der Ingolstädter Kickbox-Weltmeister Dardan Morina, der nun als Gesellschafter für diesen Geschäftszweig fungiert, hatte die Idee. Mit über 65000 Followern bei Instagram ist Morina eine perfekte Werbeperson für Unternehmen. "Wir haben zuerst überlegt, wie man mich noch besser vermarkten kann", sagt er. Dadurch entstand die Idee, dies auf Sportvereine auszuweiten. "Mit der digitalen Vermarktung haben wir eine echte Marktlücke entdeckt", so Morina. Inzwischen sind neben dem FC und ERC Ingolstadt die Fußball-Drittligisten 1860 München, SpVgg Unterhaching und der Zweitligist Hannover 96 an Bord. "Wir sind in ganz Deutschland unterwegs." Und nicht nur im Fußball und Eishockey. Handball-Champions-League-Sieger THW Kiel etwa zählt zu den neuesten Kunden. "Auch Einzelsportler, Künstler, Tänzer und Schauspieler sehen den Mehrwert, den wir ihnen bieten und sind an einer Zusammenarbeit interessiert", sagt Morina. "Die Corona-Zeit hat allen aufgezeigt, dass sie sich digital neu aufstellen müssen", ergänzt Holste. So habe beispielsweise im Fußball die herkömmliche Bandenwerbung mehr und mehr ausgedient. Der Weg zu neuen finanziellen Mitteln gehe über die digitalen Produkte.

Daher bietet das Ingolstädter Unternehmen nicht nur seine Expertise im Bereich der sozialen Medien an, sondern auch im gesamten Bereich der digitalen Vermarktung, sei es bei der Erstellung von Webseiten, Apps und beim Marketing. "Sportvereine sind ja inzwischen komplexe Wirtschaftsunternehmen. Sie sollen ihren Fokus auf den Kern ihrer Tätigkeit legen, wir kümmern uns um das Digitale", sagt Holste. Das Gleiche würde auch für Sportler gelten. "Einzelsportler sind nicht gleich Unternehmer. Sie sollen ihre Zeit richtig einsetzen und nicht auch noch die Digitalisierung selbst vornehmen müssen", sagt Holste.

Dadurch bilden sich für Achtzig20 immer neue Ansatzpunkte durch den Geschäftsbereich Sports. Auch die Unternehmer selbst sehen, dass sie Bedarf haben, sich digital zu verändern und neu aufzustellen. "Für viele bedeutete das seither, wir machen Werbung auf Google. Aber wir haben nun verschiedenste Möglichkeiten, dass die Unternehmen ihre Produkte zielgruppengerechter, regionaler und effizienter vermarkten können. Und das oftmals auch günstiger als bislang", sagt Holste.

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