Ingolstadt
Der Q1 - vielleicht eine weitere Ingolstädter Erfolgsgeschichte

Audi-Mitarbeiter freuen sich über die Zusage der Konzernleitung für Q1-Fertigung im Stammwerk

02.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:21 Uhr

Noch ein „Zuckerl“ für die Mitarbeiter: Die FC-Bayern-Stars Bastian Schweinsteiger und Holger Badstuber waren gestern Zaungäste und Autogrammgeber bei der Audi-Betriebsversammlung. Hier posieren sie mit den Betriebsratsspitzen Peter Mosch, Jörg Schlagbauer und Max Wäcker (von links) - Foto: oh

Ingolstadt (DK) Seine Produktion wird letztlich vielleicht nur einige Hundert Mitarbeiter direkt auslasten, doch die Nachricht vom künftigen Bau des neuen Audi-Geländewagenmodells Q1 im Ingolstädter Stammwerk ist von der Belegschaft allgemein sehr positiv aufgenommen worden.

Wer gestern Nachmittag Gelegenheit hatte, an der Betriebsversammlung teilzunehmen und die Botschaft dort direkt mitzubekommen, war in der Regel durchaus angetan von dieser Neuigkeit. Ab 2016 soll der neue kleine SUV in Ingolstadt gebaut werden – anstelle des Q5, der ab dann im neuen Audi-Werk in Brasilien gefertigt werden soll.

Welche Stückzahlen Audi anpeilt, wurde den Mitarbeitern gestern noch nicht mitgeteilt; es wird jedoch allgemein gehofft, dass das neue Einstiegsmodell in die Q-Reihe durchaus breitere Kundenschichten ansprechen wird. „Ich bin jedenfalls begeistert“, äußerte sich ein junger Mitarbeiter aus der Qualitätssicherung gestern nach Verlassen der Mitarbeiterversammlung am Werkstor gegenüber dem DK. Die Zusage der Q1-Fertigung für Ingolstadt sei ein wichtiges Signal an die Belegschaft. „Es ist immer gut, wenn die Produktion ausgelastet ist“, betont ein 25-Jähriger, der selber am Band steht, wenn auch nicht in der Q5-Linie. Man freut sich halt auch für die betroffenen Kollegen und über das grundsätzliche Bekenntnis der Konzernleitung zum Standort Ingolstadt.

Allerdings: Selbst wenn der neue kleine Geländewagen gut einschlagen sollte – er bleibt ein Nischenprodukt und wird wohl kaum zum Brot-und-Butter-Auto für die Ingolstädter Audianer wie die Großserienmodelle A3 und A4, die intern als B-Baureihe angesprochen werden. „Es wäre noch schöner gewesen, wenn man uns für diese Linien eine langfristige Perspektive gegeben hätte“, sagt deshalb ein Mittvierziger, der nach der Versammlung zum Bussteig an der Ettinger Straße hastet. Da muss er sich wohl noch etwas gedulden, aber dass Audi angesichts seiner riesigen Investitionen in die Ingolstädter Produktionsanlagen (vor allem auch in den Karosseriebau von A3 und A4) bei genau diesen Modellreihen einen generellen Kurswechsel zulasten des Stammwerkes einleiten könnte, das mag sich im Grunde wohl niemand ernsthaft ausmalen.

Dass der Q1 das Zeug haben könnte zu einem neuen Champion seiner Klasse, das ist indes die Hoffnung, die viele mit der gestrigen Neuigkeit verbinden. „Er soll in diesem Kaliber der einzige Wagen im Konzernangebot sein“, hat ein 33-jähriger Mitarbeiter aus der Qualitätssicherung gehört. Wenn der kleine SUV also ganz neue Kundenkreise ansprechen könnte, wären das wohl gute Voraussetzungen für eine weitere Ingolstädter Erfolgsgeschichte. In gut zwei Jahren wird man es dann wohl sehen.