Denkendorf
Der Prinz von 1963

Charly Wittmann frönt seiner Lieblingsbeschäftigung und steigt nochmals in die Bütt

08.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:58 Uhr

Denkendorf (fcl) 1963 war er der erste Prinz des Faschingskomitees, seither fungierte Georg (Charly) Wittmann (Foto) in vielen Funktionen. Seine liebste Rolle ist allerdings diejenige des Büttenredners. In diesem Jahr, dem Jubiläumsjahr, stieg er nochmals in die Bütt – begleitet von zwei Helau brüllenden Elferräten, ebenfalls gekleidet in Gewänder aus dem Anfangsjahr.

Hintersinnig, manchmal bissig war seine rund eine halbe Stunde dauernde Rede, die er unter das Motto „es ist so schön, ein Narr zu sein“, gestellt hatte. Er karikierte die Begebenheiten des Dorfgeschehens. Darunter waren die Pannen bei der Firmung, als zuerst der Bischofssekretär im Pfarrhaus eingeschlossen worden war, dann die bischöflichen Gäste aus Eichstätt ohne Mittagessen wieder gen Heimat ziehen mussten.

Zum großen Jubiläumsfest im vergangenen Juni hatte er seine ganz eigene Meinung. Es war „erstklassig organisiert, ein Highlight.“ Eingeladen waren alle 49 Prinzenpaare zum großen Zug durch Denkendorf. Allerdings standen sieben ehemalige Prinzen am Straßenrand und winkten und hatten diverse Ausreden für ihre Nichtteilnahme. Waschlappen wären dies alle.

„Ich freue mich in diesen Tagen, dass wir so ein schönes Prinzenpaar haben“, reimte Charly weiter. Andrea komme aus Eichstätt-Stadtmitte und habe Musik im Blut. Der Bruder sei in Eichstätt Prinz, „jetzt ist die ganze Familie adelig“.

Die Prinzessin sei allerdings nach Denkendorf gegangen, weil hier der Fasching mehr Spaß mache. Der Prinz ist aus der Sägewerks-Onassis-Dynastie, der in die Fußstapfen des Vaters trete, der vor 32 Jahren Prinz war. „Lange war unser OB krank, jetzt lacht er wieder, Gott sei Dank.“ Dieser „komische“ Gemeinderat, bei dem jeder eine andere Partei vertritt, der mache es dem Oberhaupt nicht leicht. Aber auch die Ortsteile fühlten sich stets benachteiligt. Einen Tipp zur Abhilfe hatte Charly dabei: In der nächsten Gemeinderatssitzung gebe es Freibier, dann hätten alle wenigstens die gleiche Fahne.

Bezeichnend sei, so Charly weiter, dass an Fronleichnam vier Herren aus dem Gemeinderat den Himmel tragen, der erste und der zweite Bürgermeister allerdings mit der Laterne hinterhergingen. „Mir kommt das spanisch vor“, reimte er , denn im Fußball stünden die mit der Laterne am Tabellenende.