Pöttmes
Der Pöttmeser Junibaum

Trachtler stellten mit gehöriger Verspätung am Marktplatz den Maibaum 2020 auf

14.06.2021 | Stand 23.09.2023, 19:10 Uhr
Wilhelm Wagner
Premiere in Pöttmes: Der Maibaum 2020 wurde mit über einjähriger Verspätung im Juni 2021 aufgestellt. Der Heimat- und Volkstrachtenverein erledigte das diesmal mit einem Autokran mit nur geringer Zuschauerzahl. −Foto: Wilhelm Wagner

Pöttmes - Seit wenigen Tagen ist der Pöttmeser Marktplatz wieder komplett, denn der fehlende Maibaum steht wieder.

Ob die neue Zier nun mit Mai- oder Junibaum tituliert wird, dürfte dem aufstellenden Heimat- und Volkstrachtenverein eher egal sein. Für die Trachtler und den federführenden Fabian Schafnitzel endete jedenfalls eine unerwartet lange Vorbereitungszeit. Bewusst ohne große Vorankündigung und ohne Rahmenprogramm stellte der Heimat- und Volkstrachtenverein Pöttmes nun den eigentlich für den 1. Mai vergangenen Jahres vorbereiteten Maibaum auf.

Ungewöhnlich wie der Termin war für Pöttmeser Verhältnisse auch das Prozedere, denn diesmal musste ein Autokran den Stamm in die Senkrechte bringen, während das bisher traditionell immer per Hand erledigt wurde. Auch das Umfeld zeigte sich ungewohnt: fast kein Publikum (nur wenige waren eingeweiht), keine Blasmusik und auch keine Brotzeit. Sogar Pfarrer Thomas Rein kam in "Zivil" und vollzog die Segnung aus einem Mini-Weihwasserkessel. Einzig Petrus hatte diesmal Feierlaune, denn strahlender Sonnenschein und weiß-blauer Himmel verhalfen der Szene mit den Störchen auf dem Oberen Tor zu einem Traumhintergrund.

So nahm ein 60-Tonnen-Kran den Mai-/Junibaum an den Haken und erledigte das sonst zeremonienartige Aufstellen eher formlos innerhalb weniger Minuten. Geschlagen wurde der von Baron Franziskus von Gumppenberg gestiftete, über 33 Meter lange Stamm bereits im Februar 2019 und sollte eigentlich schon 2020 den Marktplatz zieren. Hinweis darauf ist die Jahreszahl an der Spitze, die bewusst nicht verändert wurde, so Trachtler-Vorsitzender Sebastian Heuser. Nachdem jedoch zum geplanten Termin das Aufstellen nicht gestattet war, sollte das zwar ein Jahr später nachgeholt werden, wurde aber erneut Opfer der Vorgaben.

Für den kleinen Rahmen ohne großes Publikum gab es nun kurzfristig grünes Licht. Bei den Arbeiten rund um den weiß-blauen Maibaum mit seinen 38 Zunftzeichen war Fabian Schafnitzel federführend. Neu sind die beiden zweiten Zeichen von oben; sie weisen auf die Oldtimerfreunde und die Hofmetzgerei Ottillinger hin.

SZ

Wilhelm Wagner