Neuburg
Der OB bremst bei der Nahwärme

Dennoch investieren die Stadtwerke wieder fünf Millionen Generalsanierung Parkbad

18.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Neuburg (r) Die Stadtwerke wollen auch 2017 heftig in ihre Leitungsnetze investieren. Im Haushalt plant der Kommunalbetrieb einen Finanzbedarf von 14 Millionen Euro ein. So umfasst der Wirtschaftsplan 2017 rund 44 Millionen für die Energiewirtschaft und vier Millionen für öffentliche Einrichtungen.

Die Zahlen berieten OB und Stadträte im Werkausschuss gestern in nichtöffentlicher Sitzung. Im Stadtratsplenum wird der Erfolgsplan in der Regel "durchgewunken".

Der Ausbau der Nahwärmeversorgung geht 2017 weiter. Nach zweistelligen Millionenbeträgen in den Vorjahren und sechs Millionen 2016 plant man diesmal fünf Millionen Euro ein. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hat bereits ein deutliches Bremsmanöver eingeleitet, steht aber "ebenso wie der gesamte Stadtrat und die Bevölkerung" (OB Gmehling) uneingeschränkt hinter dem Nahwärmeprojekt.

"Wir investieren in wertvolles Anlagevermögen", so der Oberbürgermeister, "alle Ausgaben sind mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen hinterlegt". Das heißt, die Stadtwerke rechnen bald mit höheren Einnahmen aus dem Wärmeverkauf. Je teurer das Heizöl wird, desto wirtschaftlicher wird ein Nahwärmeanschluss.

2017 sollen die Anlieger von Rohrenfelder-, Berliner-, Sudetenland- und Schlesierstraße die Möglichkeit zu einem Hausanschluss bekommen. Die Stadtwerke planen die Aufrüstung des Blockheizkraftwerkes der Kläranlage und wollen Leitungen ins Ostend ziehen. Gleichzeitig will man mit der Firma Rockwool die Abnahme von 30 Millionen Kilowattstunden überschüssiger Wärme aus der Produktion technisch vorbereiten.

Neben den fünf Millionen Euro für die Wärme sieht der Erfolgsplan 2017 weitere fünf Millionen für das Wassernetz, zwei Millionen für die Stromwirtschaft und nur noch relativ geringe Ausgaben für das Erdgasnetz vor. Im Hallenbad steht eine Generalsanierung für 3,2 Millionen Euro an. OB Bernhard Gmehling erkennt die Notwendigkeit an, würde die Arbeiten "gerne in zwei Abschnitte einteilen".

Die Investitionen erfordern neue Kredite. Rund 8,5 Millionen wollen die Stadtwerke aufnehmen. Abzüglich der Tilgung bleiben noch 6,8 Millionen als Nettoneuverschuldung. Damit würde der Neuburger Kommunalbetrieb nach knapp 50 Millionen Euro Ende 2016 ein Jahr später mit 56 Millionen Euro in der Kreide stehen - ein vor Jahren noch nicht vorstellbarer Betrag. Mittlerweile verzeichnet der Personalstand der Stadtwerke 147 Stellen. Die Zentrale im Neuburger Osten reicht nicht mehr aus. Werkleiter Richard Kuttenreich will eine Million Euro zur Erweiterung der Gebäude im Etat einstellen.