Pfaffenhofen (kx) In wenigen Wochen ist am Schyren-Gymnasium eine Ära zu Ende: Schulleiter Hans-Günter Gessler geht in Ruhestand, zwölf Jahre lang drückte er der Schule seinen Stempel auf. Sein Nachfolger steht fest: Dietmar Boshof, bisher stellvertretender Schulleiter am Effner-Gymnasium in Dachau.
Bis zum Schluss ein Lehrer durch und durch. Statt wie viele seiner Kollegen mit Anfang sechzig in den Ruhestand zu gehen, geniest Hans-Günter Gessler (Foto) seine Pädagogenkarriere bis zum letzten Tag. Am 30. Juli wird der Oberstudiendirektor an "seinem" Schyren-Gymnasium verabschiedet, nur gut zwei Monate vor seinem 65. Geburtstag. Zwölf Jahre lang war er der Chef an der Niederscheyerer Straße 4. An die Dienstzeit seines Vorgängers – Josef Irlinger stand 25 Jahre lang an der Spitze des Schyren-Gymnasiums – kam Hans-Günter Gessler damit zwar nicht heran, aber immerhin kann er vier Jahre Amtszeit mehr aufweisen als Fritz Ustrich (1964 bis 1972), der als erster Schulleiter in die Geschichte einging.
1997 war der Neuburger als damals 52-jähriger Pädagoge nach Pfaffenhofen gekommen, fünf Jahre lang hatte er zuvor das Ringeisen-Gymnasium in Ursberg bei Krumbach geleitet.
Der Nachfolger von Hans-Günter Gessler ist ein "Kölscher Jung", der allerdings bereits mit 13 Jahren nach Passau umzog, wo sein Vater als Universitätsprofessor arbeitete und mittlerweile – für viele Landkreisbürger wird diese Nachricht überraschend kommen – seit zehn Jahren mit seiner Familie in Pfaffenhofen lebt. Dietmar Boshof, derzeit noch stellvertretender Schulleiter am Effner-Gymnasium in Dachau, war 1999 nach drei Jahren als Lehrer am Grünewald-Gymnasium in Würzburg ans Kultusministerium nach München gewechselt, wo er unter anderem im Personalplanungsreferat und im Fachbereich Deutsch und Geschichte eingesetzt wurde. 2004 – damals lebte er schon fünf Jahre in der Kreisstadt – übernahm er den Stellvertreterposten in Dachau und jetzt freut sich der 43-Jährige über seine erfolgreiche Bewerbung um die Leitung des Pfaffenhofener Schyren- Gymnasiums.
Dietmar Boshof sieht seine neue Aufgabe beileibe nicht als Sprungbrett für weitere Karriereschritte, geht es nach ihm, "soll das eine langfristige Sache werden". Er und seine Familie – zwei Söhne im Alter von 14 und zwölf Jahren, seine Frau Astrid arbeitet in Pfaffenhofen als Logopädin – haben sich in der Kreisstadt sehr gut eingelebt, so ist der Familienvater unter anderem als Organistenvertretung in der katholischen Stadtpfarrkirche tätig. "Es ist sehr schön in Pfaffenhofen, hier hat man alles, was man zum Leben braucht, Ingolstadt und München sind in der Nähe". Der 43 Jährige freut sich sehr auf seine Aufgabe: "Ich will hier etwas gestalten, das ist die Chance meines Lebens".
