Allersberg
Der neue Gemeinderat soll entscheiden

Bauausschuss verschiebt Beschluss über kleines Baugebiet im Allersberger Ortsteil Schönbrunn

04.05.2020 | Stand 23.09.2023, 11:53 Uhr
Wo jetzt noch Obstbäume stehen, hätten zwei Grundstückseigentümer aus Schönbrunn gerne Bauflächen: Ob es so kommt, wird nun aber erst der Marktgemeinderat in seiner neuen Zusammensetzung entscheiden. −Foto: Mücke

Allersberg - Soll für den Allersberger Ortsteil Schönbrunn ein kleines Baugebiet ausgewiesen werden?

Vor diese Frage sahen sich urplötzlich die Mitglieder des Bauausschusses am Mittwoch bei ihrer letzten Sitzung in der Wahlperiode 2014-2020 gestellt. Eine endgültige Antwort auf die Frage gab es in der Sitzung allerdings nicht.

Ausgelöst wurden die Überlegungen von einer Bauvoranfrage für den Neubau eines Einfamilienwohnhauses auf einem Grundstück im Westen von Schönbrunn. Das Grundstück ist bisher unbebaut und grenzt an die bebauten Bereiche an. Schwierig sei aber die Erschließung für das Grundstück, wie Benjamin Haußner vom gemeindlichen Bau- und Umweltamt den Ausschussmitgliedern das Vorhaben vorstellte.

So grenze der Grund zwar an einen öffentlichen Feld- und Waldweg an, für den aber der Landkreis eine Anbindung an die Kreisstraße zum Zweck der Wohnbebauung ablehne. So bliebe nur eine Erschließung von der Ortsdurchfahrtsstraße her, wofür dann aber eine Zufahrt über die dazwischen liegenden privaten Grundstücke notwendig sei. Und auch Wasserleitung und Kanal müssten dann über diese privaten Grundstücke geführt werden. Letztendlich lehnten die Ausschussmitglieder das Vorhaben wegen der ungesicherten Erschließung mit einer gegen vier Stimmen ab.

In Verbindung mit dieser Voranfrage war von zwei Schönbrunner Grundstückseigentümern auch die Anfrage vorgelegt worden, in diesem Bereich beziehungsweise nochmals ein Stückchen weiter westwärts ein kleines Baugebiet auszuweisen. Für Einheimische sollten dort Bauplätze geschaffen werden, um junge Familien an die Dörfer zu binden, hieß es in dem Antrag, über den Bürgermeister Daniel Horndasch die Ausschussmitgliedern in Kenntnis setzte.

Ein Bedarf sei wegen der vorhandenen Kinder durchaus gegeben, hieß es in der Begründung weiter. Entstehen sollen sechs Bauplätze, die über einen Anliegerweg erschlossen werden sollen, womit den Markt keine zusätzlichen Aufwendungen treffen würden. Das Landratsamt stehe einer baulichen Entwicklung auf der Westseite von Schönbrunn aber eher skeptisch gegenüber, hatte ein zuvor bereits stattgefundener Ortstermin ergeben. Und es existieren in Schönbrunn auch noch landwirtschaftliche Betriebe mit den entsprechenden Immissionen, gab Horndasch zu überlegen.

Grundsätzlich sei man ja zu einer Hilfe bei Ortsansässigen bereit, meldete sich Norbert Schöll (CSU) zu Wort. Aber für sechs Bauplätze wolle er eine solche Anfrage nicht einfach durchwinken. Das wollte auch der Bürgermeister nicht, wie er zuvor schon erwähnt hatte. Horndasch kündigte an, dass sich mit diesem Thema der Marktgemeinderat in seiner neuen Zusammensetzung erst einmal befassen solle, weshalb das Thema in den nächsten Wochen oder Monaten wohl erneut auf der Tagesordnung stehen wird. Deshalb wurde eine Entscheidung über den Antrag auch zurückgestellt.

HK


Reinhold Mücke