Schrobenhausen
Der neue Alte hat 135 000 Kilometer weniger

"Helfer vor Ort" darf jetzt mit einem jüngeren Einsatzfahrzeug ausrücken

01.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:37 Uhr

Mit einem neueren Einsatzfahrzeug (rechts) ist der Helfer vor Ort (HvO) des Roten Kreuzes jetzt im Einsatz. BRK-Kreisvize und HvO Günther Schalk (rechts) nahm das Fahrzeug von Michael Biebel in Empfang. Der 17 Jahre alte Vorgänger (links) wurde mit über 335 000 Kilometern ausgemustert - Foto: BRK

Schrobenhausen (kx) Der Helfer vor Ort (HvO) des Roten Kreuzes (BRK) in Schrobenhausen ist mit einem neuen Fahrzeug ausgerüstet. Laut BRK-Kreisvize Günther Schalk, der selbst als HvO im Einsatz ist, hat der Kreisverband das in die Jahre gekommene Auto jetzt ersetzt.

„Mit 17 Jahren und 335 000 Kilometern auf dem Buckel darf man schon mal in Rente gehen“, schmunzelt Schalk. „Unser altes Auto war in letzter Zeit immer mehr zur Zeitbombe geworden“, berichtet er aus der Einsatzpraxis. Mal hatte der Wagen komplett den Dienst versagt, mal ließen sich die Türen nicht sperren und der Helfer vor Ort oder die Ausrüstung waren ein- oder ausgesperrt. „Für Notfalleinsätze war das sowohl für die Patienten, die auf Hilfe warteten, als auch für den ehrenamtlichen Helfer nicht mehr zumutbar“, attestiert der Rotkreuzvertreter.

Ersatz bot sich jetzt in Form des bisherigen Notarzteinsatzfahrzeugs aus Neuburg an. Der Rettungsdienst hatte es nach sechs Jahren und gut 200 000 Kilometern ausgemustert. „Da haben wir kurzerhand zugeschlagen“, berichtet Schalk. Finanziert wurde der Kauf durch den Erlös der sozialen Weihnachtsverlosung in Schrobenhausen.

Michael Biebel vom BRK brachte das Fahrzeug – ebenfalls ehrenamtlich – wieder auf Vordermann. Nach einer Frischzellenkur präsentiert sich der „Schrobenhausen 79/1“, wie der Funkrufname des HvO lautet, runderneuert und mit neuer Beklebung in Tagesleuchtfarbe. Der Helfer vor Ort ist im gesamten südlichen Landkreis im Einsatz und wird über Piepser von der Leitstelle alarmiert, wenn der Schrobenhausener Rettungswagen gerade im Einsatz ist und ein weiterer Notruf eingeht. Der HvO ist unter anderem mit Rettungsrucksack und Defibrillator ausgestattet und leistet qualifizierte erste Hilfe, bis der nächsterreichbare Rettungswagen oder Rettungshubschrauber am Einsatz ist.

Gleich nach der offiziellen Indienststellung hatte das neue Fahrzeug übrigens seine erste Bewährungsprobe: Allein an seinem ersten Einsatztag absolvierte der Helfer vor Ort vier Einsätze – vom Kollaps über einen Treppensturz und einen Verkehrsunfall bis zum Schlaganfall. Der 17 Jahre alte Vorgänger wird jetzt abgerüstet und ist dann künftig für einen privaten Käufer sozusagen in Zivil unterwegs.