Ingolstadt
Der Nächste will weg

Defensivallrounder Benedikt Gimber will den FC Ingolstadt verlassen

12.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:10 Uhr
Wechselgedanken hegt Benedikt Gimber, nachdem er auch unter Trainer Jeff Saibene keinen Platz in der Mannschaft findet. −Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Am 17. März und damit vor 149 Tagen bestritt Benedikt Gimber das letzte, ernstzunehmende Pflichtspiel für den FC Ingolstadt.

Und allem Anschein nach werden nicht mehr viele Partien dazukommen. Der Defensivallrounder will den Tabellenführer der 3. Fußball-Liga nämlich verlassen, wie Sportchef Michael Henke gestern auf Nachfrage bestätigte.

"Er hat den Wunsch geäußert, dass er wechseln will", sagte der 62-Jährige über Gimber, der in dieser Saison bis auf das Erstrundenduell im Toto-Pokal gegen Kreisligist SV Burgwallbach (8:1) noch ohne Einsatz ist. Bei der Niederlage im DFB-Pokal gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg (0:1) wurde der 22-Jährige von Trainer Jeff Saibene nicht einmal in den Kader berufen - obwohl im 20-köpfigen Aufgebot noch ein Platz frei gewesen wäre.

Mit großen Hoffnungen war Gimber vor der vergangenen Saison von Bundesligist 1899 Hoffenheim für die kolportierte Ablösesumme von 900.000 Euro nach Ingolstadt gekommen. "Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Als junger Spieler kann man sich hier super weiterentwickeln", sagte er bei seinem Dienstantritt, nachdem er zuvor als Leihspieler bei Jahn Regensburg zu einem gestanden Zweitliga-Profi gereift war. Die bittere Realität ist aber, dass der ehemalige U20-Nationalspieler beim FCI eher einen Schritt zurück machte.

Schon seit der Endphase der vergangenen Saison steht Gimber, der sich aktuell nicht zu seiner Zukunft äußern will, beim FCI auf dem Abstellgleis. Wie schon unter Ex-Trainer Tomas Oral findet der Linksfuß, der sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung spielen kann, auch unter Saibene keinen Platz in der Mannschaft. Von möglichen 43 Pflichtspielen absolvierte die einstige Nachwuchshoffnung, die 2014 als bester U17-Spieler die Fritz-Walter-Medaille erhielt, nur 23 Partien.

Neben Konstantin Kerschbaumer, der offenbar mit einer Rückkehr in seine österreichische Heimat liebäugelt, hat der FCI damit einen weiteren wechselwilligen Spieler in seinen Reihen. Henke fürchtet dennoch keine Unruhe innerhalb des Teams und schließt auch einen Verbleib des Duos nicht aus. "Es ist möglich, dass beide bleiben. Es ist aber auch möglich, dass wir sie bei einem entsprechenden Angebot ziehen lassen", sagte der Sportchef, der bislang aber mit noch keinem potenziellen Abnehmer ernsthafte Gespräche geführt habe.

Wie Kerschbaumer (Marktwert: 800.000 Euro) hat auch Gimber (650.000 Euro) eine festgeschriebene Ausstiegsklausel in seinem bis 2021 dotierten Vertrag. "Wir geben sie sicher nicht unter Wert ab", beteuerte Henke erneut und verneinte, dass die Ingolstädter bei einem Abgang der beiden Kumpels gleichzeitig zwei neue Spieler präsentieren werden: "Wir haben keine Not, was zu machen. "

Es ist dennoch unwahrscheinlich, dass die Ingolstädter angesichts ihres ohnehin knapp besetzten Kaders dann nicht mehr auf dem Transfermarkt tätig werden sollten. 20 Tage vor Schließung des Transferfensters kommt beim FCI also noch einmal Bewegung rein.

SCHRÖCK FEHLT

Der FC Ingolstadt muss weitere zwei Wochen auf Mittelfeldspieler Tobias Schröck   verzichten. Der 26-Jährige, der an Hüftproblemen laboriert, hat in der Vorwoche einen „kleinen Rückschlag“ erlitten. „Wir wollen nichts überstürzen, die Sicherheit geht vor“, sagte Sportchef Michael Henke. Schröck verpasst damit auch die kommenden Drittliga-Partien beim KFC Uerdingen  und gegen Hansa Rostock, nachdem er in dieser Saison noch ohne Einsatz ist. Außenverteidiger Michael Heinloth  macht nach seinem Muskelfaserriss unterdessen Fortschritte und absolvierte gestern  eine Laufeinheit. Die Partie am Samstag gegen Uerdingen kommt für den 27-Jährigen aber  noch zu früh,  so Henke. Ersatztorwart Marco Knaller fehlte gestern wegen einer Zahn-OP ebenfalls im Mannschaftstraining.  

 

Julian Schultz