Ingolstadt
Der nächste Schritt

Patrick Walleth verlässt den FC 04 II nach der Saison – Heute gastieren die Kickers Würzburg in Ingolstadt

15.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Nach der Saison ist Schluss beim FC Ingolstadt II: Patrick Walleth (links) verlässt die Schanzer nach dieser Spielzeit, das Ziel ist noch unbekannt. - Foto: Krieger/Imago

Ingolstadt (DK) In einer vorgezogenen Partie des 34. Spieltages empfängt der FC Ingolstadt II heute Abend (19.30 Uhr) in der Regionalliga Bayern die Kickers Würzburg. Im Hintergrund laufen unterdessen die Planungen für die kommende Saison. Patrick Walleth steht demnach vor dem Abschied, der Vertrag mit Trainer Tommy Stipic soll verlängert werden.

Alles begann 2010 in der A-Jugend und mit einem freiwilligen sozialen Jahr: Nun ist Patrick Walleth mit 22 Jahren Führungsspieler der Ingolstädter U23-Mannschaft. Dennoch steht bereits fest: Der in Rumänien geborene Mittelfeldspieler wird den Verein verlassen. Während der Verein auf die Jugend setzt, soll für Walleth der Sprung in den Profifußball folgen.

24 Mal lief Walleth in dieser Saison bislang auf, zuletzt musste er allerdings oftmals mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen. „Es ist für einen Fußballer immer schade, wenn er auf der Bank sitzt. Jeder will spielen“, sagt er selbst. Der FC Ingolstadt lässt derzeit in der U23-Mannchaft viele A-Jugendspieler auflaufen, um ihnen den Schritt in den Herrenfußball zu erleichtern. Walleth ist zwar Leidtragender, aber er versteht diese Marschroute: „Als ich so jung war, hätte ich auch gerne häufiger gespielt. Daher kann ich die Maßnahme, auf junge Spieler zu setzen, dem Verein nicht übel nehmen. Das ist sinnvoll, die Jungen haben natürlich viel davon.“ Walleth ist nicht der einzige Spieler, der seinen Platz räumen musste. „Klar reden wir untereinander. Es gibt zwei, drei Spieler, die in der gleichen Situation stecken wie ich.“ Die Stimmung habe aber nie gelitten und sei weiter sehr gut.

Roland Reichel, Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, schätzt sich glücklich über die Professionalität, mit welcher Spieler wie Walleth derzeit auftreten: „Ich bin sehr froh, dass ein Führungsspieler wie Patrick, völlig positiv mit dieser für ihn unbefriedigenden Situation umgeht. Ich glaube, dass prinzipiell alle Spieler in einer ruhigen Minute verstehen, warum sie auf der Bank sitzen.“ Walleths zum Saisonende auslaufender Vertrag wird nicht verlängert, bestätigen Reichel und Walleth. In der Profimannschaft besteht auf seiner Position im defensiven Mittelfeld kein Bedarf, weshalb sich die Wege trennen werden.

Der Verein hat dem 22-Jährigen aber zugesichert, dass er spielen wird, sollten Beobachter im Stadion sein. „Das ist super vom Verein. Für mich persönlich ist das wichtig“, betont Walleth. Für Reichel eine Selbstverständlichkeit: „Ich würde mich für jeden von den Jungs freuen, wenn sie den Sprung nach oben schaffen.“ Diesen Sprung will Walleth nun schaffen, liebend gern in Deutschland, wie er selbst sagt. Den ersten Schritt seiner Karriere verdankt er aber dem FC Ingolstadt: „Ich habe mich menschlich, charakterlich und fußballerisch weiter entwickelt. Ich bin erwachsen geworden – das kann man schon so sagen.“ Wohin es den jungen Mittelfeldmotor zieht, sei noch völlig offen.

Für die Stimmung in der Mannschaft ist auch Trainer Tommy Stipic ein wichtiger Faktor. „Er spielt nichts vor. Tommy Stipic ist emotional und sehr menschlich. Er ist ein positiv Verrückter, aber Trainer müssen so sein. Trainer müssen einen Tick haben“, erzählt Walleth schmunzelnd. Auch Reichel weiß den Charakter des Trainers zu schätzen: „Er leidet mit jedem Spieler, der auf der Bank sitzt, mit. Er hat zu jedem Spieler eine Beziehung und kann ihnen so verständlich vermitteln, dass es keine persönlichen Gründe hat, wenn sie auf der Bank sitzen.“

Allgemein ist der Verein mit Stipic sehr zufrieden, erklärt Reichel. Deswegen soll der zum Saisonende auslaufende Vertrag mit dem jungen Trainer verlängert werden: „Es gab mit Tommy schon Gespräche. Wir haben signalisiert, dass wir weiter zusammenarbeiten wollen. Er ist einer, der aus dem Umfeld kommt und schon in der Fußballschule dabei war. Es spricht alles dafür, dass man ihn hält.“

Mit drei Punkten heute Abend (19 Uhr) gegen die Kickers Würzburg im ESV-Stadion könnte der Ingolstädter Trainer die nächsten Argumente für eine Vertragsverlängerung liefern.